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Versicherungsthemen

Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche: Versicherungsprodukte mit ökologischer Verantwortung


ESG - in der Versicherungsbranche

Nachhaltigkeit gewinnt in der Versicherungsbranche an Bedeutung: Die EU-ESG-Richtlinie verpflichtet Versicherer, ökologische und soziale Aspekte stärker zu berücksichtigen. Durch die Integration von ESG-Kriterien, Offenlegungspflichten und Produktklassifizierungen entstehen nachhaltige Versicherungsprodukte wie ökologische Lebensversicherungen oder nachhaltige Kfz-Versicherungen. Als Großinvestoren fördern Versicherungsgesellschaften zudem umweltfreundliche Projekte und sozial verantwortliche Unternehmen, während sie umweltschädliche Branchen meiden. Die Branche trägt damit zunehmend zur nachhaltigen Entwicklung bei. In diesem Artikel erfahren Sie mehr Details zu diesem Thema.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Versicherungsbranche setzt verstärkt auf Nachhaltigkeit durch die EU-ESG-Richtlinie.
  • Es entstehen nachhaltige Versicherungsprodukte und eine stärkere Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien.
  • Versicherer fördern als Großinvestoren zunehmend umweltfreundliche und sozial verantwortliche Unternehmen.

Nachhaltigkeit bei Versicherungsprodukten

Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Dies gilt auch für die Versicherungsbranche, die bei der Entwicklung von Versicherungsprodukten zunehmend auf Nachhaltigkeit setzt und damit ökologische Verantwortung übernimmt. Die Versicherungsgesellschaften haben als Großinvestoren einen entscheidenden Einfluss bei der Förderung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Die neue ESG-Richtlinie und ihre Auswirkungen auf die Versicherungsbranche

Die ESG-Richtlinie der Europäischen Union zielt darauf ab, Europa insgesamt nachhaltiger zu gestalten. Es geht dabei um die Berücksichtigung von Aspekten aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) in sämtlichen Wirtschaftssektoren – kurz ESG-Aspekte. Die EU-Richtlinie hat auch Auswirkungen auf die Versicherungsbranche, da sie Transparenz und Offenlegungspflichten in Bezug auf ESG-Aspekte einführt. Die Richtlinie soll dazu beitragen, den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu fördern, indem sie sicherstellt, dass Finanzdienstleister und letztendlich auch jeder private Kapitalanleger bei Investitionsentscheidungen ESG-Kriterien berücksichtigen. Hier sind einige Auswirkungen der neuen ESG-Richtlinie auf die Versicherungsbranche:

  • ESG-Integration: Versicherer sind nun verpflichtet, ESG-Aspekte bei ihren Investitionsentscheidungen und bei der Kundenberatung zu berücksichtigen. Dies führt zu einer stärkeren Fokussierung auf nachhaltige Anlagen und einer Abkehr von Investitionen in Unternehmen, die nicht den ESG-Kriterien entsprechen. So wird vermehrt in Unternehmen und Projekte investiert, die einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Umweltschutzprojekte werden zunehmend bevorzugt. Bei der Auswahl von Investitionen müssen Versicherer nun auch soziale Aspekte berücksichtigen. Dazu gehören faire Arbeitsbedingungen, die Beachtung von Menschenrechten und die Unterstützung von sozialen Projekten. Unternehmen, die diese Kriterien erfüllen, werden für Versicherer attraktiver. Die ESG-Verordnung legt außerdem Wert auf eine verantwortungsvolle Unternehmensführung. Versicherer werden daher eher in Unternehmen investieren, die transparente Geschäftspraktiken, eine effektive Risikosteuerung und eine ethische Unternehmensführung vorweisen können. In der EU-Taxonomie-Verordnung werden nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten klassifiziert.
  • Offenlegungspflichten: Die ESG-Richtlinie verpflichtet Versicherer, über ihre ESG-Strategien und -Risiken zu berichten. Dies erhöht die Transparenz und ermöglicht es Kunden, besser informierte Entscheidungen über ihre Versicherungs- und Anlageprodukte zu treffen. Welche Investitionen als nachhaltig gelten, wird in der Offenlegungsverordnung festgelegt.
  • Produktklassifizierung: Die ESG-Richtlinie führt eine Klassifizierung von Finanzprodukten nach Nachhaltigkeitskriterien ein. Versicherungsprodukte müssen nun entsprechend ihrer ESG-Ausrichtung klassifiziert und gekennzeichnet werden, um Kunden eine bessere Orientierung bei der Produktauswahl zu bieten.

Betroffene Branchen und Unternehmen:

  1. Fossile Brennstoffe: Unternehmen in der Öl-, Gas- und Kohleindustrie sind besonders betroffen, da sie aufgrund ihrer negativen Umweltauswirkungen als nicht nachhaltig gelten. Versicherer werden wahrscheinlich ihre Investitionen in diese Branchen reduzieren oder ganz einstellen.

  2. Erneuerbare Energien: Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien profitieren hingegen von der ESG-Verordnung. Versicherer werden künftig verstärkt in Wind-, Solar- und Wasserkraftprojekte investieren, um ihre ESG-Ziele zu erreichen.

  3. Umweltschädliche Industrien: Unternehmen in umweltschädlichen Branchen wie der Chemie-, Textil- und Agrarindustrie müssen ihre Geschäftspraktiken anpassen, um für Versicherer als nachhaltige Investitionen zu gelten. Andernfalls laufen sie Gefahr, Investitionen zu verlieren.

  4. Sozial verantwortliche Unternehmen: Unternehmen, die soziale Verantwortung übernehmen und faire Arbeitsbedingungen bieten, werden für Versicherer als Investitionen attraktiver. Dies kann sich positiv auf Branchen wie den Einzelhandel, die Lebensmittelindustrie und den Technologiesektor auswirken.

Auswirkungen der ESG-Verordnung auf die Beratung von Versicherungsprodukten

  • ESG-Präferenzen der Kunden: Berater müssen die ESG-Präferenzen ihrer Kunden ermitteln und in den Beratungsprozess einbeziehen. Kunden sollen in der Lage sein, Versicherungsprodukte auszuwählen, die ihren individuellen Nachhaltigkeitszielen entsprechen.

  • Transparenz und Offenlegung: Berater sind verpflichtet, transparente Informationen über die ESG-Aspekte von Versicherungsprodukten zur Verfügung zu stellen. Dies umfasst die Bewertung von Versicherungsprodukten nach ESG-Kriterien und die Offenlegung von ESG-Risiken.

  • Weiterbildung: Berater müssen sich mit den ESG-Aspekten von Versicherungsprodukten vertraut machen und ihre Kenntnisse in diesem Bereich kontinuierlich erweitern. Dies ermöglicht ihnen, qualifizierte Beratung zu ESG-Themen anzubieten und Kunden bei der Auswahl nachhaltiger Versicherungsprodukte zu unterstützen.

Nachhaltige Versicherungsprodukte

Versicherungsgesellschaften bieten zunehmend nachhaltige Versicherungsprodukte an, die sich auf Umweltschutz, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung konzentrieren. Beispiele für solche Produkte sind:

  • Ökologische Lebensversicherungen: Diese Policen investieren die Beiträge der Versicherten in nachhaltige Projekte oder Unternehmen, die sich positiv auf Umwelt und Gesellschaft auswirken.
  • Nachhaltige Kfz-Versicherungen: Bei diesen Versicherungen werden Beiträge zur Unterstützung von Projekten verwendet, die den CO₂-Ausstoß reduzieren oder umweltfreundliche Mobilitätslösungen fördern.
  • Nachhaltige Rentenversicherungen: Hier werden die Beiträge der Versicherten in nachhaltige Anlagen investiert, um langfristig ökologische und soziale Werte zu fördern.

Auswirkungen der ESG-Verordnung auf das Produktmanagement in der Versicherungsbranche

Versicherer müssen ihr Produktportfolio überprüfen und gegebenenfalls anpassen, um ESG-Kriterien zu erfüllen. Dies führt zur Entwicklung neuer nachhaltiger Versicherungsprodukte oder der Anpassung bestehender Produkte an ESG-Anforderungen. Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Produktalternativen stetig steigt, wird künftig auch eine klare Kommunikation und ein gezieltes Marketing mit dem Fokus auf nachhaltige Produkte zu beobachten sein. 

Ökologische Verantwortung der Versicherungsbranche

Neben der Entwicklung nachhaltiger Versicherungsprodukte übernehmen Versicherungsunternehmen auch selbst *ökologische Verantwortung durch verschiedene Initiativen und Strategien:

  • Klimaneutralität: Viele Versicherungsgesellschaften verpflichten sich zur Klimaneutralität und setzen sich Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in ihren Geschäftsbereichen.
  • Nachhaltiges Investment: Versicherer achten zunehmend darauf, ihr Kapital in nachhaltige Anlagen zu investieren, die Umweltschutz, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung fördern.
  • Umweltschutzmaßnahmen: Versicherungsunternehmen implementieren Umweltschutzmaßnahmen in ihren Betriebsabläufen, wie zum Beispiel die Verringerung des Papierverbrauchs, die Nutzung erneuerbarer Energien oder die Implementierung von Energieeffizienzmaßnahmen.

Nachhaltige Anlage bei Versicherungsprodukten

Die Versicherungsbranche spielt eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen Anlage von Kapital. Als Großinvestoren tragen Versicherer eine besondere Verantwortung für die Finanzierung nachhaltiger Projekte und Unternehmen. Versicherungsprodukte, die in nachhaltige Anlagen investieren, fördern den Umweltschutz, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung:

  • Nachhaltige Fonds: Immer mehr Versicherer bieten Anlageprodukte an, die in nachhaltige Fonds investieren. Diese Fonds legen Wert auf ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Governance) und investieren in Unternehmen, die in diesen Bereichen vorbildlich agieren.
  • Impact Investing: Einige Versicherer engagieren sich im Bereich des Impact Investing. Hierbei werden gezielt Investitionen in Projekte und Unternehmen getätigt, die messbare positive soziale oder ökologische Auswirkungen haben.
  • Grüne Anleihen: Versicherer investieren in grüne Anleihen, die zur Finanzierung von Umweltprojekten wie erneuerbare Energien oder Energieeffizienzmaßnahmen eingesetzt werden.

Fazit

Die Versicherungsbranche entwickelt sich weiter in Richtung Nachhaltigkeit und fördert den Umweltschutz, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung. Die ESG-Richtlinie der EU ist ein wichtiger Schritt zur Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die Finanzdienstleistungsbranche und hat weitreichende Auswirkungen. Aufgrund der Kapitalmacht dieses Wirtschaftszweiges können langfristig positive Entwicklungen erzielt werden.

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