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Personalmanagement

Wie gelingt Change Management? – Das sind die Best Practices 2025


Wie gelingt Change Management?

Angesichts von Entwicklungen wie der KI, flexiblen Arbeitszeitmodellen und smarten Softwarelösungen müssen sich Unternehmen im digitalen Zeitalter schneller als je zuvor an Marktveränderungen anpassen.

Dennoch scheitern laut Umfragen von McKinsey und BCG zwischen 70 und 75 % aller Veränderungsprozesse. Die Ursache: Ein unwirksames oder sogar fehlendes Change Management.

In diesem Beitrag erfahren Sie: Wie genau Change Management funktioniert, welche Erfolgsfaktoren den Change-Prozess begünstigen und welche Methoden sich in der Praxis bewährt haben.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Change Management beschreibt die geplante und strukturierte Begleitung von Veränderungen in Unternehmen. Ziel ist es, flexibel und wirksam auf neue Marktanforderungen reagieren zu können.

  • Unternehmen müssen sich laufend an Marktbedingungen anpassen. Change Management unterstützt dabei, notwendige Anpassungen gezielt umzusetzen, schafft Orientierung und fördert die Akzeptanz der Belegschaft.

  • Damit Veränderungen erfolgreich verlaufen, braucht es klar definierte Ziele, durchdachte Abläufe, überzeugende Führung und die aktive Beteiligung der Mitarbeiter.

1. Was versteht man unter Change Management? – Einfach erklärt

Unter Change Management versteht man die Regulierung von tiefgreifenden Veränderungen in Strukturen, Arbeitsabläufen und Verhaltensweisen in einem Unternehmen, mit dem Ziel, diese an neue Gegebenheiten anzupassen. Dabei kann es sich um Maßnahmen in einer einzelnen Abteilung oder der Organisation als Ganzes handeln.

Welche Ziele verfolgt das Change Management?

  • Veränderungen strukturiert und wirkungsvoll umsetzen

  • Anpassungsfähigkeit des Unternehmens stärken

  • Verständnis für die Ursachen und Folgen von Veränderungen schaffen

  • Mitarbeiter einbeziehen und deren Engagement fördern

  • Hemmnisse gegenüber Veränderungen abbauen
  • Risiken frühzeitig erkennen und minimieren

  • Langfristige Wettbewerbsfähigkeit gewährleisten

Beispiele für Anwendungsfelder des Change Management

  • Internationale Präsenz ausbauen: In welchen Ländern oder Regionen bestehen vielversprechende Chancen und wie kann das Unternehmen dort dauerhaft erfolgreich sein?

  • Kundenfokus schärfen: Wie lässt sich das Angebot so ausrichten, dass es die Erwartungen und Bedürfnisse der Kunden erfüllt?

  • Anpassungsfähigkeit erhöhen: Welche internen Prozesse müssen angepasst werden, um schnell und effektiv auf neue Anforderungen zu reagieren?

  • Innovatives Denken fördern: Wie kann man ein Arbeitsumfeld hervorbringen, das Kreativität anregt und die Entwicklung innovativer Lösungen begünstigt.

  • Nachhaltigkeit vorantreiben: Wie können Ressourcen sparsamer eingesetzt werden?

Worin liegt der Unterschied zwischen Change Management und Transformation?

Change Management konzentriert sich auf messbare Veränderungen im Unternehmen. Es gibt einen klaren Ausgangspunkt und ein zuvor definiertes Ende des Projekts. Transformation ist hingegen eher experimentell. Beispielsweise wird sie bei der Ausarbeitung neuer Geschäftsmodelle angewendet.

2. Warum braucht es Change Management?

Unternehmen stehen ständig unter dem Einfluss sich wandelnder Marktbedingungen. Wer wettbewerbsfähig bleiben will, kommt deshalb nicht daran vorbei, notwendige Veränderungen vorzunehmen.

Change Management unterstützt Unternehmen, sich kontinuierlich an Marktanforderungen anzupassen und Innovationen umzusetzen. Auf diese Weise ist die angestrebte Marktposition nachhaltig gesichert, ohne in alte Strukturen zurückzufallen.

Gleichzeitig erläutert Change Management das „Warum“ hinter der Veränderung. Dies erleichtert es, Mitarbeiter frühzeitig auf neue Entwicklungen in der Unternehmenskultur vorzubereiten und reduziert somit Widerstand, Unzufriedenheit und mögliche Kündigungen.

3. Wie funktioniert Change Management? – Die 4 Phasen im Change-Prozess

Phase 1: Vorbereitung und Analyse

Im ersten Schritt wird geprüft, ob und welche Veränderungen notwendig sind. Es wird analysiert, wer von der Veränderung betroffen ist, welche Chancen sich daraus ergeben und welche Herausforderungen erwartet werden.

Phase 2: Planung

Auf Grundlage der Analyse wird dann eine geeignete Strategie entwickelt. Diese beinhaltet die Zuweisung von Mitteln, die Festlegung von Verantwortlichkeiten sowie die Definition von Zielen und Teilzielen entlang des gesamten Change-Prozesses.

Phase 3: Durchführung

Nun wird die geplante Veränderung implementiert. Der Schlüssel liegt hier in einer durchdachten Kommunikation, die alle Beteiligten erreicht und potenzielle Hemmnisse adressiert.

Phase 4: Verankerung

Sobald die Veränderungen im Arbeitsalltag angekommen sind, spiegeln sie sich langfristig in der Unternehmenskultur und den Arbeitsabläufen wider.

Wie lange dauert Change Management?

Wie lange Change Management dauert, hängt von der Tiefe der angestrebten Veränderung, der Größe sowie Komplexität des Unternehmens und der Anzahl der betroffenen Mitarbeiter ab. Kleine Veränderungen, wie Anpassungen in Arbeitsabläufen oder die Einführung aktueller Tools, sind in der Regel schon in wenigen Wochen bzw. Monaten umgesetzt. 

Veränderungen, die lang verwurzelte Unternehmensstrukturen oder gar die Unternehmenskultur betreffen, benötigen dagegen deutlich mehr Zeit. So dauert es teilweise mehrere Jahre, bis die Veränderung vollumfänglich in den Betrieb integriert ist.

Psychologische Phasen im Change Management

Die besten Methoden nützen nichts, wenn das Personal nicht mitzieht. Um die Belegschaft angemessen durch den Change-Prozess zu führen, müssen Sie daher zunächst die emotionalen Barrieren verstehen, die ein Mitarbeiter empfindet, sobald er tiefgreifenden Veränderungen ausgesetzt ist.

Phase 1: Schock

Da Veränderungen mit dem Bruch gewohnter Abläufe einhergehen, sind Schock und Verunsicherung meist die erste Reaktion. Insbesondere, wenn Mitarbeiter die Notwendigkeit für die Veränderung nicht nachvollziehen.

Phase 2: Verneinung

Mitarbeiter halten an vertrauten Abläufen fest und widersetzen sich der geplanten Änderung. Der Auslöser: die Sorge um persönliche Nachteile oder der Verlust von Sicherheit.

Phase 3: Trauer

Nach und nach wird dem Personal bewusst, dass die Veränderung dauerhaft bestehen bleibt. Frust und Trauer breiten sich aus.

Phase 4: Loslassen

Die Angestellten beginnen, sich von alten Strukturen zu lösen und innerlich Platz für Neues zu schaffen.

Phase 5: Akzeptanz

Die Veränderung findet zunehmend Akzeptanz, und die Belegschaft zeigt Bereitschaft, sich in den Change-Prozess einzubringen.

Phase 6: Ausprobieren

Angestellte bringen sich in den Veränderungsprozess ein, experimentieren mit unterschiedlichen Möglichkeiten und setzen die Veränderung proaktiv um.

Phase 7: Integration

Die Veränderung ist nun Normalität. Stabilität kehrt ein.

Wann ist der beste Zeitpunkt, Veränderungen im Unternehmen einzuleiten?

Change Management ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein fortlaufender Prozess. Unternehmen sollten dementsprechend ständig nach Verbesserungspotenzial Ausschau halten und Veränderungen vorausschauend planen (inkl. langfristigem Change-Plan). 

Problematisch wird es hingegen, wenn äußere Faktoren (etwa Marktdruck) das Unternehmen zu kurzfristigen und unkoordinierten Maßnahmen zwingen.

4. Change Management Methoden

Im Verlauf eines Veränderungsprozesses greifen Unternehmen auf unterschiedliche Instrumente zurück.

Folgende Methoden im Change Management sind hierbei von zentraler Bedeutung:

  • Kulturanalyse: Was prägt die Unternehmenskultur und wo könnten mögliche Hindernisse für Veränderungen liegen? Eine gründliche Kulturanalyse hilft, solche Blockaden zu erkennen und Initiativen zu entwickeln, um sie zu überwinden. 

  • Konfliktmanagement: Veränderungen führen unweigerlich zu Spannungen in der Belegschaft. Kommt es schließlich zu Konflikten, ist es Aufgabe der HR, als neutrale Instanz zu vermitteln.

  • Teambuilding: Diskussionen über Details, Unzufriedenheit wegen zusätzlicher Aufgaben oder Stress aufgrund enger Zeitpläne sind keine Seltenheit im Change-Prozess. Mithilfe von Teamevents können Sie gegensteuern, den Zusammenhalt stärken und die Teamzusammenarbeit verbessern.

  • Führungskräfte-Coaching: Veränderungsprozesse gehen mit neuen Rollen einher. Einige Mitarbeiter übernehmen erstmals Führungsverantwortung, andere haben Schwierigkeiten, sich in den veränderten Rahmenbedingungen zurechtzufinden. In dieser Phase sind Führungskräfte als Coaches gefragt.

  • Change Reporting: Um den Wandel zu begleiten, sollten Entscheidungsträger Fortschritte dokumentieren, Kennzahlen festlegen und das Change Management bei Bedarf anpassen.

5. Erfolgsfaktoren im Change Management

Die Art und Weise, wie sich das Change Management ausgestaltet, variiert von Unternehmen zu Unternehmen. Das liegt vor allem daran, dass branchenspezifische Gegebenheiten eine wichtige Rolle im Change-Prozess spielen.

Trotz dieser Unterschiede gibt es jedoch einige grundlegende Erfolgsfaktoren, die dazu beitragen, Veränderungsprozesse zielführend zu gestalten:

  • Klare Ziele: Veränderungen zeigen nur Wirkung, wenn von Beginn an konkrete Ziele bestehen. Dabei sollten diese gemäß SMART-Kriterien (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert) formuliert sein.

  • Personal einbinden: Da das Personal direkt von Veränderungen betroffen ist, sollte es auch in den Change-Prozess einbezogen werden. So gehen Sie sicher, dass die Belegschaft diese versteht, sie dadurch mitträgt und im Idealfall sogar eigene Ideen einbringt.

  • Strukturiertes Vorgehen: Komplizierte Veränderungen erfordern ein strukturiertes Vorgehen (inklusive Projektplan), feste Zuständigkeiten und effektive Methoden, um Probleme früh anzugehen.

  • Führungskompetenz demonstrieren: Führungspersonal muss im Change Management als Vorbild vorangehen. Seine Aufgabe ist es, Klarheit zu vermitteln, Blockaden zu managen und sein Team durch den Prozess zu lotsen.

  • Regelmäßige Feedbackrunden: Mitarbeitergespräche und Feedbackrunden zeigen, wie gut Veränderungen angenommen werden und ob sie sich bewähren.

  • Weiterbildungen: Fortlaufende Schulungen sorgen dafür, dass sämtliche Beteiligten auf dem aktuellen Stand und demnach gut vorbereitet sind, um die Transformation mitzugehen.

  • Flexibilität bewahren: Veränderungsprozesse sind dynamisch. Um den Erfolg der jeweiligen Maßnahme zu garantieren, muss der Kurs regelmäßig überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden.

  • Offene Unternehmenskultur: Erfolgreicher Wandel gelingt nur in einer Kultur, die Veränderung als Gelegenheit begreift. Offenheit, Transparenz, Fehlertoleranz und Lernbereitschaft sind wesentlich, um eine wandlungsfähige Organisation hervorzubringen.

  • Personaler als Change-Manager: Obwohl Change-Projekte auf den ersten Blick nichts mit HR zu tun haben, sind hier Mitarbeiter involviert. Personaler stehen dementsprechend in der Verantwortung, den Vorgang mitzugestalten und die Einbindung der Mitarbeiter zu sichern.

Warum scheitert Change Management?

Neben den Erfolgsfaktoren für Ihr Change Management sollten Sie auch die Risikofaktoren im Blick behalten. 

Folgende drei Faktoren führen dazu, dass Ihr Change-Prozess scheitert:

Keine Prioritäten

Werden zu viele Change-Prozesse gleichzeitig gestartet, schleichen sich oftmals Fehler ein. 

Die Folge: ein unsicheres und demotiviertes Team. 

Statt alles auf einmal anzugehen, sollten Sie Prioritäten setzen und die Transformation Schritt für Schritt anleiten.

Unternehmenskultur nicht berücksichtigt

Organisatorische Veränderungen sind in der Regel schnell umgesetzt. 

Anders ist das bei der Unternehmenskultur. Diese braucht Zeit, um sich an die aktuellen Gegebenheiten zu adaptieren. 

Wer ungeduldig ist, provoziert Widerstände und riskiert, dass die Transformation misslingt.

Ressourcenengpässe

Für ein erfolgreiches Change Management sind neben dem Budget Zeit, Personal und Know-how gefragt. 

Werden Ressourcen falsch eingeschätzt, führt das zu Zielverfehlungen sowie Überforderung im Team.

Welche Kompetenzen müssen Mitarbeiter für das Change Management mitbringen?

Gerade im Zeitalter der Digitalisierung sind nicht nur Unternehmen, sondern auch die Mitarbeiter gefordert, sich kontinuierlich nach aktuellen Entwicklungen auszurichten. 

Diese Kompetenzen müssen sie mitbringen, um das Change Management effektiv mitzugestalten:

  • Digitale Kompetenzen: Der sichere Umgang mit digitalen Tools, Informationen und Kommunikationstechnologien ist unerlässlich.

  • Flexibilität: Die Fähigkeit, sich flexibel auf Veränderungen einzustellen, gewinnt in der heutigen Geschäftswelt zunehmend an Bedeutung.

  • Resilienz: Resiliente Mitarbeiter sehen schwierige Situationen als Chance zur persönlichen Entwicklung. Rückschläge bringen sie nicht aus dem Gleichgewicht. Diese Kompetenz macht es ihnen einfach, Veränderungen selbstbewusst zu handhaben.

  • Problemlösungskompetenz: Wer in der Lage ist, kreative Lösungen für komplexe Probleme zu erarbeiten, bleibt in Veränderungsprozessen handlungsfähig.

  • Lernbereitschaft: Lernbereite Angestellte sind offen für neue Ideen, reflektieren ihren Wissensstand und können veraltete Denkweisen loslassen.

  • Kreativität: Kreativität hilft, gewohnte Denkmuster zu durchbrechen und alternative Lösungswege zu entdecken. Voraussetzung dafür ist ein Umfeld, das Freiraum bietet.

  • Kritisches Denken: Diese Kompetenz ermöglicht es, Informationen objektiv zu bewerten, Entscheidungen zu hinterfragen und bei Bedarf Kurskorrekturen vorzunehmen.

  • Umgang mit Unsicherheiten: Veränderungen sind häufig mit Unsicherheit verbunden. Mitarbeiter müssen lernen, Strategien zu entwickeln, um sie zu bewältigen.

6. Was sind Modelle für das Change Management (Veränderungsmodelle)?

Veränderungsprojekte sind üblicherweise zeitaufwendig, komplex und kostenintensiv. Entsprechend braucht es verlässliche Prinzipien, um ein möglichst schnelles, wirkungsvolles und regelgeleitetes Change Management zu gewährleisten.

In diesem Zusammenhang dienen Change-Management-Modelle (Veränderungsmodelle) als Leitfäden, die Unternehmen schrittweise über die Planung, Umsetzung und Stabilisierung eines Veränderungsprozesses leiten.

Je nach Ausgangslage können Sie solche Modelle direkt anwenden. Alternativ ist eine Kombination unterschiedlicher Modelle möglich, um individuell passende Lösungen zu finden und Best Practices zu identifizieren.

Die wichtigsten Change-Management-Modelle im Überblick

3-Phasen-Modell von Kurt Lewin

Grundidee:

Lewin beschreibt Veränderung als einen Prozess in drei klar abgegrenzten Phasen: "Auftauen", "Verändern" und "Einfrieren". Die Transformation funktioniert dementsprechend nur, sofern bestehende Gefüge aufgebrochen, gezielt verändert und anschließend neue Strukturen stabilisiert werden.

Phasen:

  • Unfreezing (Auftauen): Denk- und Verhaltensmuster werden hinterfragt, um die Bereitschaft für Veränderung zu begünstigen.

  • Changing (Verändern): Neue Prozesse, Strukturen oder Einstellungen werden eingeführt und in einer aktiven Lernphase erprobt.

  • Refreezing (Einfrieren): Die veränderten Zustände werden stabilisiert, indem Routinen etabliert werden.

Ziel: Nachhaltige Veränderungen durch bewusste Prozessführung.

Vorteile: Einfach, verständlich, praxisnah.

Einsatzgebiet: Veränderungsprojekte in kleinen und mittleren Unternehmen.

5-Phasen-Modell nach Wilfried Krüger

Grundidee:

Das 5-Phasen-Modell von Wilfried Krüger ist eine Erweiterung von Lewins Ansatz. Im Gegensatz zu Lewin berücksichtigt Krüger aber auch Rückschritte und iterative Abläufe, weshalb sein Modell fünf statt nur drei Phasen umfasst.

Phasen:

  • Initialisierung: Es werden Anstöße für die Veränderung gegeben und ein Bewusstsein für bestehende Herausforderungen geschaffen, um die Notwendigkeit der Neuerung zu verdeutlichen.

  • Konzeption: Konkrete Ziele werden definiert und passende Taktiken zur Umsetzung des Veränderungsvorhabens entwickelt.

  • Mobilisierung: Sämtliche relevante Stakeholder werden beteiligt und Mittel für die Neuerung bereitgestellt.

  • Umsetzung: Die geplanten Initiativen werden Schritt für Schritt durchgeführt.

  • Verstetigung: Die neuen Rahmenbedingungen werden gefestigt, indem man erreichte Fortschritte festhält und dauerhaft in die Organisation überführt.

Ziel: Ganzheitliches Change-Management mit strategischem Weitblick.

Vorteile: Flexibel, rückkopplungsfähig, realitätsnah.

Einsatzgebiet: Vielseitig einsetzbar.

8-Stufen-Modell nach John P. Kotter

Grundidee:

Nach dem 8-Stufen-Modell gelingt Veränderung nur mithilfe einer kompetenten Führung, klarer Kommunikation und des gezielten Managements von Teamdynamik. Wie der Name bereits verrät, umfasst das Modell acht Schritte, die den Veränderungsprozess systematisch begleiten.

Stufen:

  • Dringlichkeit aufzeigen: Es wird verdeutlicht, warum eine Veränderung notwendig ist.

  • Führungsteam aufbauen: Ein starkes Team wird gebildet, das den Kurswechsel aktiv vorantreibt.

  • Vision und Strategie ausarbeiten: Die Vision für die Veränderung und Strategien werden formuliert.

  • Vision kommunizieren: Die Vision wird verständlich an die Mitarbeiter kommuniziert.

  • Hindernisse abbauen: Hindernisse werden identifiziert und beseitigt.

  • Kurzfristige Erfolge erzielen: Erste kleine Erfolge werden erzielt.

  • Erfolge sichern und mehr Veränderung verwirklichen: Fortschritte werden gefestigt und weitere Veränderungen eingeleitet.

  • Neuerung in der Unternehmenskultur verankern: Die Veränderungen werden dauerhaft in der Kultur und im Unternehmen verankert.

Ziel: Veränderung in der Organisation integrieren.

Vorteile: Stark führungs- und motivationsorientiert, sehr praxisbezogen.

Einsatzgebiet: Große Change-Prozesse, insbesondere bei Kulturwandel oder Fusionen.

ADKAR-Modell von Jeff Hiatt (Prosci)

Grundidee:

Veränderung wird nicht auf Organisationsebene, sondern individuell realisiert. Jede Person durchläuft ihre eigene Veränderungskurve.

Elemente:

  • Awareness (Bewusstsein): Es wird klargestellt, warum die Veränderung wichtig ist.

  • Desire (Wunsch): Mitarbeiter sind motiviert und wollen an der Veränderung mitwirken.

  • Knowledge (Wissen): Alle Stakeholder erhalten das nötige Wissen, um die Veränderung zu begreifen und umzusetzen.

  • Ability (Fähigkeit): Damit Veränderung wirksam vonstattengeht, müssen sich Führungskräfte und Personal bestimmte Fähigkeiten aneignen.

  • Reinforcement (Verstärkung): Erfolge werden gewürdigt und die Veränderung langfristig eingebettet.

Ziel: Veränderung auf individueller Ebene.

Vorteile: Personenzentriert, systematisch, motivationsfördernd.

Einsatzgebiet: Technologiewandel, neue Vorgänge, IT-Umstellungen.

McKinsey 7-S-Modell

Grundidee:
Erfolgreicher Wandel setzt eine sorgfältige Abstimmung zwischen harten (formalen) und weichen (kulturellen) Elementen voraus.

Komponenten:

Harte Faktoren:

  • Strategy (Strategie): Der langfristige Plan, mit dem das Unternehmen seine Ziele erreichen will.

  • Structure (Struktur): Wie Aufgaben und Verantwortlichkeiten verteilt sind.

  • Systems (Systeme): Abläufe, die den täglichen Betrieb steuern.

Weiche Faktoren:

  • Style (Stil): Art der Führung und Kommunikation.

  • Staff (Stammpersonal): Mitarbeiter sowie deren Fähigkeiten, Motivation und Bindung an das Unternehmen.

  • Skills (Spezialfähigkeiten): Kernkompetenzen und Talente, die dem Unternehmen zur Verfügung stehen.

  • Shared Values (Selbstverständnis): Unternehmenswerte, Überzeugungen und Unternehmenskultur.

Ziel: Ganzheitliche Organisationsanalyse und -entwicklung.

Vorteile: Systemischer Ansatz, auf komplexe Organisationen anwendbar.

Einsatzgebiet: Strategische Neuausrichtung, Fusionen, Reorganisationen.

Nudge-Theorie (Thaler & Sunstein)

Grundidee:
Menschen durch Anstöße („Nudges“) zu gewünschten Verhaltensweisen antreiben.

Anwendung:

  • Die Umgebung so formen, dass gewünschtes Verhalten leichter fällt.

  • Durch positives Feedback die Mitarbeitermotivation erhöhen.

  • Den Nutzen der Veränderung verdeutlichen.

Ziel: Verhaltensänderung über sanfte psychologische Impulse.

Vorteile: Fördert Akzeptanz, ohne Abwehr hervorzurufen.

Einsatzgebiet: Verhaltensänderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit, Gesundheit, Bürokratieabbau.

Übergangsmodell nach William Bridges

Grundidee:

Wie erfolgreich Veränderung abläuft, hängt maßgeblich davon ab, wie die Angestellten den inneren Wandel auf emotionaler und mentaler Ebene bewältigen. Das Übergangsmodell beschreibt diesen inneren Übergang als einen Prozess mit drei Phasen.

Phasen:

  • Beendigung / Loslassen (Ending, Letting Go): Menschen nehmen Abschied von alten Gefügen und Gewohnheiten, was ablehnende emotionalen Reaktionen hervorruft.

  • Neutrale Zone (Neutral Zone): Es folgt eine Phase der Orientierungslosigkeit, in der neue Wege gesucht und ausprobiert werden.

  • Neuer Anfang (The New Beginning): Die Anerkennung der Veränderung führt zu neuer Motivation und zu mehr Engagement im Alltag.

Ziel: Psychologische Begleitung von Veränderungsprozessen.

Vorteile: Auf emotionale Verarbeitung ausgerichtet.

Einsatzgebiet: Führungswechsel, Restrukturierungen, Wertewandel.

Kübler-Ross-Modell (Change-Kurve)

Grundidee:

Ein betrieblicher Kurswechsel wird als emotionaler Vorgang verstanden, der ähnlich wie die fünf Trauerphasen abläuft.

Phasen:

  • Leugnung: Die Veränderung wird zunächst verdrängt.

  • Zorn: Es kommt zu Frustration und Ablehnung gegenüber der Veränderung.

  • Verhandeln: Es wird versucht, die Veränderung abzumildern oder aufzuschieben.

  • Depression: Hilflosigkeit und Verlustgefühle treten ein.

  • Akzeptanz: Die Veränderung wird angenommen und in den Alltag integriert.

Ziel: Mitarbeiter verstehen und besser betreuen.

Vorteile: Auf emotionale Verarbeitung ausgerichtet.

Einsatzgebiet: Kündigungen, Personalabbau, Krisenmanagement.

Satir-Modell

Grundidee:
Veränderungsprozesse verlaufen in Zyklen von Stabilität, Chaos und Neuorientierung. Nach dem Satir-Modell müssen diese Zyklen für ein effektives Change Management bewusst gemanagt werden.

Phasen:

  • Status quo: Der Status quo beschreibt den aktuellen, stabilen Zustand vor der Veränderung.

  • Fremdeinfluss: Mittels äußerer Einflüsse entsteht der Druck, Veränderungen durchzuführen.

  • Chaos: In der Chaos-Phase werden alte Strukturen aufgelöst, was häufig zu Unsicherheit und Verwirrung führt.

  • Integration neuer Erkenntnisse: Neue Ansätze werden integriert und dadurch Veränderungen vorgenommen.

  • Neuer Status quo: Am Ende kristallisiert sich ein neuer Status quo heraus.

Ziel: Entwicklung trotz Verunsicherung fördern.

Vorteile: Psychologisch fundiert, wachstumsorientiert.

Einsatzgebiet: Kulturwandel, persönliche Entwicklung, Führungskräfte-Coaching.

Modell der Veränderungsresistenz nach Rick Maurer

Grundidee:
Veränderungsresistenz verläuft entlang von drei Widerstandsebenen. 

Widerstandsebenen:

  • Nicht verstehen (kognitive Ebene): Menschen verstehen die Veränderung oder deren Nutzen nicht.

  • Nicht wollen (emotionale Ebene): Personen lehnen die Veränderung emotional ab (z. B. aus Angst oder Sorge)

  • Nicht vertrauen (beziehungsbezogene/zwischenmenschliche Ebene): Menschen trauen den handelnden Personen oder dem Vorgang nicht.

Ziel: Ursachen von Widerstand identifizieren und lösen.

Vorteile: Differenzierter Umgang mit Blockaden.

Einsatzgebiet: Konfliktreiche Veränderungsprozesse.

Deming-Kreis (PDCA-Zyklus)

Grundidee:
Veränderung ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, der sich in vier Phasen abspielt.

Phasen:

  • Plan (Planen): Ziele festlegen und Maßnahmen entwerfen.

  • Do (Tun): Die geplanten Maßnahmen in die Praxis umsetzen.

  • Check (Prüfen): Überprüfen, ob die Maßnahmen effektiv waren.

  • Act (Handeln): Erkenntnisse nutzen, um Maßnahmen zu optimieren.

Ziel: Nachhaltige Qualitätssicherung und iterative Verbesserung.

Vorteile: Zyklisch und entwicklungsorientiert.

Einsatzgebiet: Qualitätsmanagement, Prozessoptimierung, Lean Management.

7. Fazit

Change Management ist ein fortlaufender Prozess, der weit über die bloße Einführung von Neuerungen hinausgeht. Damit Veränderungen zielführend verlaufen, müssen sie im Unternehmen und seiner Kultur verankert sowie stets reflektiert und angepasst werden.

Hierzu stehen Ihnen eine Vielzahl von Modellen, Methoden und Tools zur Verfügung. Entscheidend für den Erfolg: eine offene Kommunikation, die Einbindung des Personals und eine agile Haltung, die Veränderungen als Chance begreift

FAQ zum Change Management

Wer gestaltet den Veränderungsprozess im Unternehmen?

In erster Linie ist Führungspersonal verantwortlich, Veränderungsprozesse im Unternehmen zu gestalten. Allerdings müssen sich Mitarbeiter auf allen Ebenen in das Change Management einbringen, damit die Change-Prozesse wirklich greifen.

Welchen Einfluss hat das Change Management auf die Unternehmenskultur?

Da Change Management kontinuierlich Veränderungen begleitet, steigert es die Lernbereitschaft der Mitarbeiter, trägt zu flexibleren Arbeitsabläufen im Unternehmen bei und unterstützt eine innovationsfreundliche Unternehmenskultur.

Wie kann man Widerstände gegen Veränderungen abbauen?

Um Widerstände gegen Veränderung abzubauen, sind transparente Kommunikation und regelmäßige Schulungen wesentlich. Zudem sollte das Personal von Beginn an in Entscheidungen hinsichtlich des Change-Prozesses einbezogen werden. Dies trägt dazu bei, Ängste zu reduzieren.

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Stefan Misselbeck
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