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Personalmanagement

Wie gelingt Mitarbeiterbindung? – Die erfolgreichsten Maßnahmen & Tipps aus der Praxis


Wie gelingt Mitarbeiterbindung?

Nur die wenigsten Arbeitnehmer können sich mit dem Unternehmen, für das sie arbeiten, identifizieren. Gemäß Gallup Engagement Index kostet das Betriebe jedes Jahr zwischen 118 und 151 Milliarden Euro.

Die Lösung: Die Mitarbeiterbindung stärken. Denn je enger sich Mitarbeiter mit dem Unternehmen verbunden fühlen, desto loyaler und produktiver sind sie auch. Wie das gelingt, zeigen wir Ihnen in folgendem Beitrag.

Unter anderem erfahren Sie: Was Mitarbeiter von Unternehmen erwarten, welche Formen der Mitarbeiterbindung es gibt und welche Maßnahmen und Instrumente sich in der Praxis bewährt haben.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Mitarbeiterbindung ist ein wichtiger Aspekt des Personalwesens, der darauf abzielt, Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden, insbesondere Leistungsträger und qualifizierte Fachkräfte.
  • Mitarbeiterbindung ist in Situationen wie Unternehmensumstrukturierungen, zur Förderung der Leistungsbereitschaft und zur Verbesserung der Arbeitgebermarke von großer Bedeutung.
  • Es gibt vier Ebenen der Mitarbeiterbindung: perspektivische, emotionale, normative und rationale Bindung, die verschiedene Aspekte der Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Identifikation mit dem Unternehmen einschließen.
  • Die Messung der Mitarbeiterbindung erfolgt durch Mitarbeiterbefragungen, persönliche Gespräche und die Analyse von Kennzahlen.
  • Mitarbeiterbindung ist entscheidend, um die Motivation der Mitarbeiter aufrechtzuerhalten und die langfristige Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen.

1. Was bedeutet Mitarbeiterbindung?

Die Mitarbeiterbindung ist ein Aufgabenbereich des Personalwesens. Im Wesentlichen dient diese dazu, Beschäftigte mittel- oder bestenfalls langfristig an das Unternehmen zu binden.

Besonderen Wert hat dabei die Bindung von Leistungsträgern, unternehmensrelevanten Experten und qualifizierten Fachkräften.  Je individueller die Maßnahmen, desto ausgeprägter ist im Regelfall die Bindung der Mitarbeiter in allen Unternehmensbereichen.

 

Welches Synonym gibt es für Mitarbeiterbindung?

Gebündelte Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung werden synonym als Retention-Programm oder Retention-Management bezeichnet.

 

Was ist das Retention-Management?

Das Retention-Management befasst sich mit der Bindung von Mitarbeitern in einem Unternehmen. In erster Linie werden damit Maßnahmen, Programme und Instrumente zur Mitarbeiterbindung geplant und organisiert. 

 

Was sind Mitarbeiterbindungsmaßnahmen?

Grundsätzlich dient jede Form der Unterstützung seitens des Arbeitgebers als eine Mitarbeiterbindungsmaßnahme. Dazu zählen finanzielle Anreize, Vergünstigungen, Weiterbildungsinitiativen, Aufstiegsangebote, interne Kommunikation und jegliche gesundheitlichen, kulturellen und kollegialen Verbesserungen des Arbeitsplatzes.

2. Warum ist Mitarbeiterbindung wichtig?

Mitarbeiterbindung ist gerade dann wichtig, wenn Unternehmen an einer hohen Fluktuationsrate, geringer Mitarbeitermotivation und Personalmangel leiden. In diesem Sinne kommt sie in folgenden Situationen zum Einsatz:

  • Umstrukturierung von Unternehmen: Wenn Sie planen, Ihr Unternehmen umzustrukturieren oder ein Zusammenschluss ansteht, können Mitarbeiter negativ auf die anstehenden Veränderungen reagieren. Es sind Maßnahmen des Retention-Management erforderlich, um diese weiterhin im Unternehmen zu halten. 
  • Förderung der Leistungsbereitschaft: Mitarbeiterbindung ist jedoch mehr als nur das Verhindern von Personalverschleiß. Vielmehr sind Mitarbeiter, die sich an das Unternehmen gebunden fühlen, motivierter und dadurch leistungsbereiter.
  • Verbreitung der Arbeitgebermarke: Obendrein wirken sich Retention-Programme nicht nur positiv auf bereits angestellte Mitarbeiter aus. So geben die gegenwärtigen Mitarbeiter ihre positiven Eindrücke an Dritte weiter und verbreiten auf diese Weise die Arbeitgebermarke des Unternehmens. Bestenfalls lockt dies neue Fachkräfte an.

 

Bindung von Mitarbeitern - Das sind die Vorteile

  • Geringe Fluktuationsrate der Mitarbeiter im Unternehmen
  • Bessere Werbung als Arbeitgeber
  • Höhere Wahrscheinlichkeit auf Weiterempfehlung durch Mitarbeiter
  • Kosteneinsparung bei der Personalsuche (z.B. Abfindung, Stellenanzeigen, Auswahlverfahren, Einarbeitung)
  • Angenehmere Arbeitsatmosphäre
  • Höhere Produktivität der Mitarbeiter
  • Reduktion von Fehlzeiten
  • Gesteigerter Unternehmenserfolg
  • Besseres Employer Branding

3. Was erwarten Arbeitnehmer? – Das sind die Herausforderungen

Heutzutage kennen Angestellte ihren Wert. Sie haben eine Vorstellung davon, was es heißt, angemessen bezahlt zu werden. Übernehmen Leistungsträger beispielsweise neue Verantwortungen oder absolvieren eine Weiterbildung, erwarten sie auch ein höheres Gehalt. 

Gleichzeitig sind sie bereit, sich auf dem Markt auszuprobieren. Denn Beschäftigte verstehen, dass es noch andere Unternehmen gibt, die bereit sind, sie abzuwerben. Das gilt gerade dann, wenn sie hochqualifiziert oder spezialisiert sind. 

So vertrauen Mitarbeiter immer mehr in ihr Verhandlungsgeschick und fordern häufiger Gehaltserhöhungen oder Unterstützung in anderen Belangen ein. Viele planen sogar weit im Voraus Arbeitgeberwechsel, sofern sie sich nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen. 

 

Wie lange bleiben Mitarbeiter im Unternehmen?

Gemäß einer Studie des Statistischen Bundesamts (Destatis) zur Dauer der Beschäftigung beim aktuellen Arbeitgeber, bleiben ca. 42,8 % aller Erwerbstätigen mindestens 10 Jahre in einem Unternehmen. 19,2 % arbeiten zwischen 5 und 10 Jahren im selben Betrieb. 38 % sind weniger als 5 Jahre in einer Firma beschäftigt.

 

Warum kündigen Mitarbeiter?

Die Gründe, warum Mitarbeiter kündigen, sind zahlreich. In der Regel ist allerdings eine der folgenden Ursachen verantwortlich: 

  • Unvereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Zu hohes Arbeitspensum, Stress und Burnout  
  • Fehlender Ausgleich für Überstunden
  • Minderwertige Work-Life-Balance
  • Schlechte Arbeitsatmosphäre im Team
  • Überforderung
  • Mangelndes Feedback
  • Keine finanziellen Anreize
  • Steile Hierarchien
  • Fehlende Führungsstruktur
  • Stagnation und Unterforderung
  • Fehlende Identifikation mit dem Unternehmen
  • Keine Anerkennung der Leistungen oder fehlende Wertschätzung
  • Konflikte mit der Führungskraft

 

Was bindet Mitarbeiter? – So hält man Angestellte im Unternehmen

Das Karriereportal StepStone hat im Rahmen seiner Studie Recruiting Insights – Kandidaten im Fokus 15.000 Fachkräfte und 3.500 Recruiter zum Thema Mitarbeiterbindung befragt und dabei folgende Einflussfaktoren ermittelt: 

 

Welche Faktoren beeinflussen die Mitarbeiterbindung?

  • Höheres Gehalt (74 % der Befragten)
  • Freiheiten bei der Ausgestaltung des Arbeitsalltags (70 % der Befragten)
  • Kollegiale Arbeitsatmosphäre und gute Beziehungen zu den Kollegen (85 % der Befragten)
  • Anerkennung und gute Beziehung zum Vorgesetzten (83 % der Befragten)
  • Work-Life-Balance (75 % der Befragten)
  • Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten (68 % der Befragten)

4. Welche Möglichkeiten gibt es, um Mitarbeiter zu binden? - Die 4 Ebenen der Mitarbeiterbindung

Möglichkeiten Mitarbeiter zu binden sind so breitgefächert, wie der Markt selbst. Grundsätzlich gibt es jedoch 4 übergeordnete Ebenen der Mitarbeiterbindung, entlang derer sich die konkreten Bindungsmaßnahmen ausgestalten: 

  • Perspektivische Bindung: Die perspektivische Mitarbeiterbindung umfasst alle Bindungsmaßnahmen, die mit den Karrieremöglichkeiten des Mitarbeiters zusammenhängen (z.B. beruflicher Aufstieg, Weiterbildung, steigende Verantwortung).
  • Emotionale Bindung: Von emotionaler Mitarbeiterbindung spricht man bei allen Maßnahmen, welche die persönliche Zufriedenheit des Mitarbeiters betreffen (z.B. die wahrgenommene Sinnhaftigkeit der Arbeit, die Wertschätzung am Arbeitsplatz, die Beziehung zu Kollegen)
  • Normative Bindung: Mit der normativen Mitarbeiterbindung ist die Identifikation des Mitarbeiters mit den Werten und Zielen des Unternehmens gemeint (z.B. gegenseitiger Mehrwert oder gemeinsame Vision für die Zukunft).
  • Rationale Bindung: Die rationale Mitarbeiterbindung umfasst all diejenigen Maßnahmen, die dem Beschäftigten zusätzliche Vorteile bieten (z.B. betriebliche Altersvorsorge, transparente Bonussysteme, flexible Arbeitszeiten).

5. Die 6 Säulen der Mitarbeiterbindung

Nur die wenigsten Mitarbeiter fühlen sich gemäß Gallup Engagement Index tatsächlich an ihren Arbeitsplatz gebunden. Die allermeisten kommen nur zur Arbeit, weil sie müssen und machen dementsprechend nur das Nötigste (Stichwort: Quiet Quitting). Für Unternehmen ist das teuer, denn eine solche Einstellung der Mitarbeiter ist unproduktiv.

Um die Bindung von Mitarbeitern zu erhöhen, hat sich im Personalmanagement das Modell der „6 Säulen der Mitarbeiterbindung““ etabliert:

Säule 1: Arbeitsumfeld und Organisation

Ein angenehmes Arbeitsumfeld ist entscheidend, um Mitarbeiter zufriedenzustellen. Fühlt sich ein Beschäftigter nämlich wohl an seinem Arbeitsplatz, so ist er motivierter, produktiver und gesünder. Nach Säule 1 sollte das Unternehmen demnach eine positive Atmosphäre schaffen und Bedingungen für strukturiertes Arbeiten bereitstellen.

Beispiele für Maßnahmen der Mitarbeiterbindung in Säule 1:

  • Kostenlose Verpflegung (z.B. Getränke, Kaffee, Obst)
  • Mitarbeiterkantine
  • Zuschuss für das Mittagessen
  • Persönliche und moderne Büros
  • Angemessene und aktuelle Arbeitsgeräte
  • Kinderbetreuung (z.B. Kita, Betriebskindergarten oder Notfallbetreuung)
  • Teamveranstaltungen
  • Möglichkeiten für Arbeit im Home-Office
  • Flexible Arbeitszeiten
  • Möglichkeit auf Teilzeitarbeit
  • Jobsharing

 

 

 

 

 

 

 

 

Säule 4: Employer Branding und Marketing

Employer Branding und Marketing bestimmen darüber, wie ein Unternehmen nach außen wahrgenommen wird. Um neue Mitarbeiter anzuwerben sowie alte Mitarbeiter zu binden, ist es entscheidend, dass sich Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. In diesem Zusammenhang sind die aktuellen Mitarbeiter die wichtigste Anlaufstelle.  

Beispiele für Maßnahmen der Mitarbeiterbindung in Säule 4:

  • Karriere-Events
  • Werbung auf Social Media
  • Auswahl eines Markenbotschafters
  • Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme
  • Stellenanzeigen und Online-Bewerbungsportale
  • Willkommenspakete
  • Karriereportal auf der Unternehmenswebseite

 

 

 

 

 

 

 

 

Säule 2: Entwicklung und Aufstieg

Wenn Mitarbeiter die Möglichkeit haben, in ihrem Unternehmen aufzusteigen und sich beruflich weiterzuentwickeln, steigt auch die Mitarbeiterbindung. Arbeitgeber können in diesem Sinne in ihr Personal investieren und sie dazu ermutigen, weiter an sich zu arbeiten. Die Wirkung: Mitarbeiter erwerben mehr fach relevantes Wissen und sind loyaler gegenüber dem Unternehmen. 

Beispiele für Maßnahmen der Mitarbeiterbindung in Säule 2:

  • Beförderung 
  • Übernahme von Projekt- und Teamverantwortung 
  • Fort- und Weiterbildung
  • Seminare
  • Coaching und Mentoring-Programme
  • Jobrotation
  • Training on the Job
  • Auslandsaufenthalte (z.B. Geschäftsreise)
  • Gemeinsame Vereinbarung von Zielen
  • Regelmäßige Feedbackrunden
  • Meeting-freie Tage

 

 

 

 

 

 

Säule 5: Kultur und Kommunikation

Unternehmen müssen eine Unternehmenskultur etablieren und ihre Werte klar nach außen kommunizieren. Nur so können sich Beschäftigte mit der Firma identifizieren und schließlich Bindung aufbauen. Wesentlich ist hier, dass das Leitbild sich in den Handlungen des Unternehmens widerspiegelt. Falsche Versprechungen haben nämlich den gegenteiligen Effekt. 

Beispiele für Maßnahmen der Mitarbeiterbindung in Säule 5:

  • Kommunikation von Zielen und Werten des Unternehmens
  • Interne Kommunikation (z.B. Mitarbeitermagazin)
  • Schaffen eines Wir-Gefühls
  • Work-Life-Balance
  • Einhaltung von Corporate Social Responsibility
  • Transparenter, respektvoller und kooperativer Umgang
  • Wertschätzung
  • Mitarbeiterbefragungen
  • Regelmäßiges konstruktives Feedback

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Säule 3: Gesundheit und Freizeit

Ein gesundes Personal ist für Unternehmen essenziell. Denn eine gesunde Belegschaft weist nicht nur weniger Fehltage auf, sondern ist zudem zufriedener mit ihrem Arbeitsplatz. In der modernen Arbeitswelt bedroht vornehmlich Burnout die Gesundheit der Beschäftigten. Auch genügend Raum für Freizeit ist demzufolge wesentlich, damit sich die Angestellten ausreichend erholen kann. Arbeitgeber, die die Gesundheit ihrer Angestellten im Blick haben, stärken somit im selben Zug die Mitarbeiterbindung. 

Beispiele für Maßnahmen der Mitarbeiterbindung in Säule 3:

  • Höherer Urlaubsanspruch
  • Gesundheitsberatung und Ernährungsberatung
  • Gesundheitsmanagement im Betrieb
  • Betriebsinterner Sport 
  • Trainingsbudget für Mitarbeiter 
  • Gesundheitstage
  • Sabbaticals
  • Minimale Überstunden
  • Erholungsräume
  • Erinnerung an Pausenzeiten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Säule 6: Vorteile und Benefits

Letzten Endes haben auch finanzielle Anreize eine positive Wirkung auf die Mitarbeiterbindung. Allem voran Maßnahmen, die über das reguläre Gehalt hinausgehen. Zusätzlich hebt sich das Unternehmen durch ergänzende finanzielle Benefits von der Konkurrenz ab. Auf diese Weise wird darüber hinaus das Employer Branding gestärkt.

Beispiele für Maßnahmen der Mitarbeiterbindung in Säule 6:

  • Gehaltserhöhungen 
  • Bonuszahlungen
  • Diensthandy (mit privater Nutzung)
  • Arbeitslaptop
  • Firmenwagen
  • betriebliche Altersvorsorge
  • Sachbezüge
  • Fahrtkostenzuschuss
  • Geldwerte Vorteile
  • Urlaubsgeld
  • Weihnachtsgeld
  • Retention Bonus
  • Sonderkonditionen für Unternehmensprodukte

 

 

 

 

 

6. Welche Formen der Mitarbeiterbindung sind am besten? - So wählen Sie die richtigen Instrumente für Unternehmen

Die „6 Säulen der Mitarbeiterbindung“ stellen einige effektive Instrumente zur Bindung von Mitarbeitern bereit. Das heißt jedoch nicht, dass alle Instrumente umgesetzt werden müssen oder sollten. So stellt nicht jedes Instrument eine geeignete Möglichkeit dar, den jeweiligen Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden.

Die betriebliche Kinderbetreuung ist beispielsweise nicht ansprechend für kinderloses Personal. Gleichermaßen ist ein Sabbatical wenig interessant für eine Führungskraft. Demzufolge sollten Sie bei der Wahl der richtigen Instrumente zunächst folgende Fragen beantworten:

  • Ist die Maßnahme auf die Belegschaft zugeschnitten?
  • Erfüllt die Maßnahme, was sie verspricht, oder kaschiert sie nur Schwächen?
  • Stimmt die Maßnahme mit den Werten des Unternehmens überein?
  • Welche Mittel stehen für die Maßnahmen zur Verfügung?
  • Was will die Belegschaft?
  • Welche Mitarbeiter sollen gefördert werden?

 

Die selektive Mitarbeiterbindung – Wen sollten Unternehmen halten?

Jedes Unternehmen sollte auf eine Auswahl genereller Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zurückgreifen. Bei kostenintensiven Investitionen in sein Personal, gilt es jedoch primär qualifizierte und engagierte Mitarbeiter zu binden.

Verlässt eine solche Fachkraft nämlich den Betrieb, gehen damit Kosten und Zeit einher, um einen Ersatz zu finden. Außerdem profitiert die Konkurrenz von dem ehemaligen Mitarbeiter.

Unqualifizierte und unmotivierte Mitarbeiter sind für diese Maßnahmen hingegen nur bedingt relevant, da sie weniger zum Unternehmenserfolg beitragen und entsprechend austauschbar sind.

Ein wichtiges Werkzeug ist in diesem Sinne die selektive Mitarbeiterbindung. Hierbei werden maßgeblich diejenigen Mitarbeiter gebunden, die den größten Return on Investment versprechen. Dazu zählen:

  • Leistungsträger: Mitarbeiter, die ausschlaggebend zum Geschäftserfolg beitragen.
  • Talente: Berufseinsteiger, die Potenzial mitbringen.
  • Spezialisten: Hochqualifizierte Mitarbeiter, die am Markt nur schwer zu finden sind.

 

Vorgehen zur selektiven Bindung von Mitarbeitern - Wie identifiziert man Leistungsträger?

Um Leistungsträger im Unternehmen zu identifizieren, sind aufmerksame Führungskräfte gefragt. Diese müssen sich ein detailliertes Bild der Mitarbeiter machen, regelmäßig die Leistung der Beschäftigten bewerten sowie deren Potenzial einschätzen.

Orientieren können Sie sich dabei an folgenden Fragen:

  • Wer trägt wesentlich zum Unternehmenserfolg bei?
  • Wer erbringt stetig exzellente Leistungen?
  • Welche Beschäftigten spielen in Zukunft eine tragende Rolle im Unternehmen?
  • In welchen Unternehmensbereichen gibt es Engpässe?
  • Welche Bereiche, Funktionen und Positionen sind in Zukunft ausschlaggebend?
  • In welchen Bereichen findet die größte Wertschöpfung statt und ändert sich diese in Zukunft?
  • Welche Mitarbeiter sind qualifiziert, Verantwortung zu übernehmen?

 

Welche Nachteile gibt es bei der selektiven Mitarbeiterbindung?

Während die selektive Mitarbeiterbindung ausschlaggebend für die gezielte Bindung von Leistungsträgern ist, gibt es bei dieser Methode dennoch einige Tücken zu beachten:

  • Sonderbehandlung: Fühlt sich das Personal durch die selektive Förderung einzelner Mitarbeiter benachteiligt, sinkt die Motivation der Beschäftigten. Schlimmstenfalls können gleich mehrere Angestellte gleichzeitig den Betrieb verlassen.
  • Verlorenes Potenzial: Fokussiertsich ein Unternehmen ausschließlich auf Leistungsträger, gehen Mitarbeiter, die hohes Potenzial vorweisen, allerdings weniger stark hervorstechen, unter.
  • Fehlidentifikation: Selektive Mitarbeiterbindungfunktioniert lediglich, wenn die richtigen Leistungsträger identifiziert werden. Sind Führungskräfte unaufmerksam, ist es schnell passiert, dass Talente übersehen oder sogar die falschen Mitarbeiter selektiert werden. 

 

Beispiele für Mitarbeiterbindungsprogramme von Unternehmen – Das sind die Best Practices

  • Das wohl bekannteste Beispiel für Mitarbeiterbindungsprogramme ist der Technologie-Konzern Google. Dieser verwendet eine ganze Bandbreite an Instrumenten. Angefangen bei einer offenen Kleiderordnung, über moderne Einrichtung bis hin zu internen Sportangeboten.  
  • Der Online-Versandhändler Zalando führt regelmäßig Befragungen sowie Exit-Interviews durch, um sein Retention-Management stetig zu verbessern.
  • Travelbird, ein Online-Vermittler von Pauschalreisen, stellt seinen Mitarbeitern interne Schulungsmaßnahmen aus den Bereichen Leadership, Sales, Technik und Kreation zur Verfügung.
  • Das Medienunternehmen Fonepit AG veranstaltet gemeinsame Teamevents, Partys und Mittagsessen. Ebenso werden Leistungsträgern Mallorca-Urlaube ermöglicht.
  • Personio bietet seinem Personal Zuschüsse für den ÖPNV und stellt diesem zudem ein jährliches Entwicklungsbudget bereit.
  • Ein Beispiel für die Anwendung der selektiven Mitarbeiterbindung bietet die MTU Aero Engines GmbH. Diese identifiziert sogenannte „Engpass-Mitarbeiter“, die anschließend mit individuellen Programmen gefördert werden.

Tipp: Nutzen Sie Ihre Konkurrenz als Benchmark und vergleichen Sie deren Stellenanzeigen mit den Zusatzleistungen, die Ihr Unternehmen bereithält. 

7. Wie misst man Mitarbeiterbindung? – Fragebogen, Kennzahlen, persönlicher Austausch

Um die Mitarbeiterbindung zu messen, müssen zunächst Daten erhoben werden. Das erfolgt grundsätzlich auf direktem oder indirektem Wege. Die direkte Messung verläuft über eine Mitarbeiterbefragung (z.B. via Fragebogen oder Dashboard).

Alternativ sind Vieraugengespräche möglich, z.B. bei einem offiziellen Feedback-Termin, dem jährlichen Mitarbeitergespräch oder bei einem ungezwungenen Austausch in der Mittagspause.

Ausrichten können Sie das Gespräch anhand der nachstehenden Fragen:

  • Wie zufrieden sind sie mit ihren Aufgaben und dem Arbeitsklima?
  • Was sollte sich in Zukunft ändern?
  • Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft im Unternehmen vor?
  • In welche Richtung wollen Sie sich entwickeln?
  • Gibt es bestimmte Aufgaben, die Sie gerne übernehmen würden?
  • Wie können wir Sie noch besser unterstützen?

Indirekt lässt sich die Mitarbeiterbindung über Kennzahlen ermitteln. Im Wesentlichen gehören dazu die Krankmeldungen und die Mitarbeiterfluktuation in einem spezifischen Zeitraum.

8. Wie entsteht Mitarbeiterbindung?

Mitarbeiterbindung entsteht bereits beim Recruiting. Ziel ist es hierbei, passende Kandidaten zu gewinnen, die weitestgehend mit dem Unternehmensprofil übereinstimmen. Einerseits ist die Erwartung des Bewerbers zu berücksichtigen. Ist diese zu hoch, wird er nur schwer langfristig an das Unternehmen zu binden sein.

Andererseits muss im Laufe des Auswahlprozesses abgeschätzt werden, ob der Bewerber einen Nutzen für das Unternehmen hat und motiviert ist. Denn nur wenn der Kandidat beides mitbringt, wird ihn seine Arbeit erfüllen.

Der ideale Kandidat ist demnach jemand, dessen Erwartungshaltung sich mit der sogenannten Employer Value Proposition (EVP) Ihres Unternehmens überschneidet. Auf diese Weise können Sie bereits bei der Bewerbung abschätzen, ob sich der zukünftige Mitarbeiter an das Unternehmen binden lässt.

 

Was ist Mitarbeiterzufriedenheit?

Die Mitarbeiterzufriedenheit ist entscheidend dafür, ob sich das Personal langfristig an das Unternehmen binden lassen kann. 3 Faktoren spielen dabei eine tragende Rolle:

Fähigkeiten

Angestellte sollten einschlägige Kompetenzen mitbringen, um die Aufgaben in Ihrem Betrieb angemessen angehen zu können.

Wenn sich ein Mitarbeiter selbst als inkompetent wahrnimmt, sinkt auch seine Zufriedenheit (Stichwort: Imposter-Syndrome).

Die Folge: Die Tendenz, die Firma zu verlassen, steigt.

 

 

Wertvorstellungen

Die Wertvorstellungen des Personals sollten stets mit dem Belohnungssystem des Unternehmens übereinstimmen. Das heißt vom Mitarbeiter als gerecht empfunden werden.

Typischerweise nutzen Unternehmen hierzu monetäre Anreize, Anerkennung und Karriereaussichten als Belohnungssystem.

Zu Konflikten kommt es hier, wenn sich das jeweilige Belohnungsmodell nicht mit den Wertvorstellungen des Mitarbeiters deckt.

Interessen

Je mehr sich die alltäglichen Aufgaben mit den privaten Interessen der Belegschaft überschneiden, desto besser.

Macht dem Mitarbeiter seine Arbeit Spaß, kann er sich in dieser verwirklichen und sich demzufolge mit dem Unternehmen identifizieren.

Häufig ist der Faktor Interesse gar noch entscheidender als das Gehalt. Dies trifft insbesondere für junge Talente zu.

 

Mitarbeitermotivation - Warum wird sie immer wichtiger?

Um Mitarbeiter dauerhaft zu binden, genügt es nicht einfach, nur ein höheres Gehalt zu zahlen. An erster Stelle muss das Personal motiviert sein, seine Tätigkeit auszuführen.

In diesem Zusammenhang ist es wesentlich, dass die Mitarbeiter mit der Unternehmensvision d’accord gehen. Geben Sie den Beschäftigten das Gefühl, dass sie ein wichtiger Teil des Unternehmens sind und dass sie gebraucht werden.

Ein praktischer Nebeneffekt ist, dass Prozesse glatter und damit produktiver ablaufen. Unmotivierte Mitarbeiter ziehen hingegen die Produktivität des Unternehmens runter. Die Investition in entsprechende Anreizsysteme zur Mitarbeitermotivation ist deshalb durchaus lohnend.

  • Tipp: Effektive Anreizsysteme vereinen materielle und immaterielle Anreize gleichermaßen.

 

Die Bedeutung der Feedback-Kultur für Unternehmen

Ferner noch ist es entscheidend, eine Feedback-Kultur im Unternehmen zu etablieren. So haben sich Leistungsträger häufig bereits für die Kündigung entschieden, ohne dass die Geschäftsführung etwas davon ahnt. Die Überraschung ist dann groß und der Aufwand, einen Ersatz zu finden, hoch.

Dabei lässt sich dies ganz einfach umgehen, indem man sich regelmäßig Feedback von Mitarbeitern einholt. Das kann im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung erfolgen oder auch in einem lockeren persönlichen Gespräch.

Darüber hinaus können Interviews mit kündigungswilligen Mitarbeitern und ehemaligen Angestellten lohnend sein. Unter anderem können Sie dadurch Probleme in der Unternehmenskultur feststellen und einen Einblick in die Werbestrategien der Konkurrenz erhalten.

9. Wie funktioniert Mitarbeiterbindung bei Generation Z?

Im Gegensatz zu vorherigen Generationen legt Generation Z besonderen Wert darauf, sich in ihrer Arbeit auszuleben. Entsprechend verschwimmt die Grenze von Arbeit und Privatleben bei Gen Z zunehmend. So wird Arbeit auch mal zu Hause erledigt oder private Angelegenheiten in die Arbeit mitgenommen.  

Ebenso reist Generation Z gerne und ist bestens mit digitalen Technologien vertraut. Remote-Arbeitsplätze sind bei Gen Z deshalb besonders begehrt. Indessen ist Generation Z durchaus aufgeschlossen, ihre Heimat für einen neuen Beruf zu verlassen. Des Weiteren achtet Gen Z im Vergleich zu älteren Generationen verstärkt auf Work-Life-Balance, eine kollegiale Arbeitsatmosphäre und Entwicklungsmöglichkeiten.

 

Was stärkt die Mitarbeiterbindung bei Generation Z?

Folgende Maßnahmen können Sie ergreifen, um die Mitarbeiterbindung bei Generation Z nachhaltig zu steigern:

  • Aufbau einer Feedback-Kultur
  • Mitarbeitergespräche, um den Bedarf der jungen Mitarbeiter zu ermitteln
  • Organisation von Fort- und Weiterbildungen
  • Ermöglichen von flexiblen Arbeitsmöglichkeiten (z.B. Remote-Arbeit)
  • Möglichkeit für Auszeiten etablieren 

10. Literatur zur Mitarbeiterbindung

Eine umfassende Liste mit weiterführender Literatur zur Mitarbeiterbindung erhalten Sie unter folgender Adresse:

Literatur zur Mitarbeiterbindung

Unsere Empfehlung

Die betriebliche Altersvorsorge ist eine gute Möglichkeit, Mitarbeiter finanziell im Ruhestand abzusichern. Eine gute Beratung bei der betrieblichen Altersvorsorge ist jedoch unerlässlich. Mit unserer langjährigen Erfahrung und unserem umfassenden Know-how können wir Ihnen bei der Auswahl und Durchführung der bAV im Unternehmen helfen. Wir berücksichtigen dabei Ihre individuellen Bedürfnisse und Ziele und zeigen Ihnen verschiedene Optionen auf. Vertrauen Sie auf die Expertise der Bernhard Assekuranz.

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