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Beisitzer im Verein – Aufgaben, Funktion & Rechte


Beisitzer im Verein

Der Beisitzer ist das Bindeglied zwischen Vorstand und Vereinsmitgliedern. Von der Eventorganisation bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit, steht er dem Verein immer dort zur Seite, wo es am nötigsten ist. Erst sein Beitrag sichert den störungsfreien Ablauf der Vereinsarbeit.

Dennoch vernachlässigen viele Vereine diese Position. Die Folge: ein unorganisierter Vereinsalltag, mangelnde Unterstützung und interne Konflikte.

Welche Aufgaben zum Einsatzbereich des Beisitzers gehören, welche Rechte damit verbunden sind und wie Sie den passenden Beisitzer für Ihren Verein identifizieren, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Beisitzer ist ein Mitglied des erweiterten Vereinsvorstands, das den Verein unterstützend begleitet, jedoch keine Entscheidungs- oder Vertretungsbefugnis besitzt. 

  • Die Hauptaufgabe des Beisitzers liegt darin, an verschiedenen Bereichen der Vereinsarbeit mitzuwirken. Wie sich seine Tätigkeit konkret ausgestaltet, variiert je nach Satzung.

  • Der Beisitzer wird in der Regel parallel zur Vorstandswahl gewählt. Voraussetzung für diese Rolle ist vor allem die Bereitschaft, sich aktiv im Verein einzubringen.

1. Was ist ein Beisitzer im Verein?

Der Beisitzer ist ein Mitglied des erweiterten Vereinsvorstandes, das unterstützend wirkt, jedoch keine Entscheidungsbefugnisse oder Vertretungsberechtigung besitzt (siehe § 26 BGB). 

Er dient in erster Linie dazu, dem Verein bei Bedarf flexibel auszuhelfen. Unter anderem nimmt er an Vorstandssitzungen teil, übt administrative Tätigkeiten im Hintergrund aus und ist beratend tätig. 

Welche Tätigkeiten er konkret übernimmt, legt die Vereinssatzung fest. Die Pflicht, einen Beisitzer zu bestimmen, gibt es allerdings nicht.

2. Welche Funktion haben Beisitzer im Verein?

Der Beisitzer ist Teil des erweiterten Vorstandes. Im Gegensatz zum sogenannten BGB-Vorstand (Vorsitzende oder Schatzmeister) ist er allerdings nicht vertretungsberechtigt. 

Das heißt, genauso wie der Geschäftsführer, Pressewart oder Schriftführer, darf er keine Entscheidungen im Namen des Vereins treffen. Das gilt auch dann, wenn Mitglieder des BGB-Vorstandes ausfallen. Sofern die Satzung es explizit vorsieht, kann er stimmberechtigt sein. 

Die eigentliche Funktion des Beisitzers besteht aber darin, sich an verschiedenen Facetten der Vereinsarbeit zu beteiligen. Er fungiert als das Bindeglied zwischen Vorstand und Mitgliedern und trägt zur Umsetzung der Vereinsziele bei.

  • Tipp: Um Missverständnissen vorzubeugen, sollten Sie die Pflichten des Beisitzers in der Satzung unmissverständlich von den Verantwortlichkeiten des BGB-Vorstandes trennen.

Was ist die Aufgabe eines Beisitzers im Verein?

Je nach Vereinssatzung übernimmt der Beisitzer mehr oder weniger Aufgaben. In manchen Vereinen springt er lediglich temporär ein und wird dementsprechend mit wechselnden Aufgaben betreut. In anderen trägt er eine permanente Funktion.

Wie sich das Aufgabenfeld ausgestaltet, hängt von seiner Einsatzbereitschaft, seinem Know-how sowie der Satzung ab. Zusätzlich sollten Sie die Aufgaben des Beisitzers in der Geschäftsordnung des Vereinsvorstandes festhalten.

Im Folgenden ein Überblick über mögliche Tätigkeiten:

  • Organisation und Moderation von Vorstands- und Mitgliederversammlungen

  • Beratende Teilnahme an Vorstandssitzungen 

  • Verantwortung für spezielle Aufgabenbereiche (z. B. Mitgliederverwaltung)

  • Protokollführung

  • Öffentlichkeitsarbeit, inkl. Betreuung von Social Media, Vereinswebsite, Newsletter und Presseanfragen

  • Ansprechpartner für Pressevertreter

  • Unterstützung bei administrativen Aufgaben

  • Mitwirkung an der Veranstaltungsplanung 

  • Servicetätigkeiten

  • Datenschutzbeauftragter

  • Einsatz als neutraler Vermittler bei internen Konflikten

3. Welche Bedeutung hat der Beisitzer im Verein?

Obwohl der Beisitzer auf den ersten Blick nebensächlich erscheint, ist er in der Praxis unersetzlich. Immerhin sind Vereine stets auf freiwillige Helfer angewiesen, um den Vereinsbetrieb am Laufen zu halten. Gerade der Beisitzer zählt hier als essenzielles Teammitglied, das falls nötig flexibel einspringt.

 

Beispiele aus der Praxis

Folgende Praxisbeispiele veranschaulichen die Bedeutung, die der Beisitzer für den Verein hat:

Beispiel 1: Vertretung bei Abwesenheit

Ist der erste Vorsitzende verhindert, betreut der Beisitzer dessen Verantwortlichkeit: Er leitet Vorstandssitzungen, führt die laufende Korrespondenz und vertritt den Verein intern. Dabei stimmt er sich eng mit dem restlichen Vorstand ab, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen.

Beispiel 2: Unterstützung der Jugendabteilung

Auch in der Jugendarbeit engagiert sich der Beisitzer. Er unterstützt bei der Organisation von Freizeitangeboten, nimmt an Elternabenden teil und steht Jugendlichen als zusätzliche Ansprechperson zur Seite. So entlastet er den Jugendwart und stärkt das Vertrauen innerhalb der Jugendgruppe.

Beispiel 3: Mitarbeit bei der Veranstaltungsplanung

Der Beisitzer ist in die Planung und Durchführung von Vereinsveranstaltungen, wie Festen, Turnieren oder Informationsabenden, eingebunden. Dazu gehört das Einholen von Genehmigungen, das Erstellen von Ablaufplänen sowie die Abstimmung mit Dienstleistern, Helfern und anderen Beteiligten.

Beispiel 4: Betreuung digitaler Vereinskanäle

Ebenfalls kümmert sich der Beisitzer um die Pflege der Vereinswebsite, aktualisiert Beiträge, erstellt Veranstaltungshinweise und verwaltet die Social-Media-Accounts. Hierzu arbeitet er eng mit dem Vorstand und dem Presse-Team zusammen.

Beispiel 5: Ansprechpartner für neue Mitglieder

Der Beisitzer hilft neuen Mitgliedern, sich schnell im Verein zurechtzufinden. Er informiert zu Vereinsangeboten, vermittelt wichtige Ansprechpartner und organisiert Einführungsveranstaltungen. 

4. Welche Rechte hat ein Beisitzer im Verein?

Welche Rechte ein Beisitzer in einem Verein hat, richtet sich nach der jeweiligen Vereinssatzung. Grundsätzlich stehen ihm jedoch die folgenden Rechte zu:

  • Teilnahmerecht an Vorstandssitzungen: Beisitzer dürfen an den Sitzungen des Vorstandes teilnehmen.

  • Rede- und Antragsrecht: Sie haben das Recht, in Vorstandssitzungen das Wort zu ergreifen und eigene Vorschläge oder Anträge einzubringen.

  • Informationsrecht: Beisitzer sind berechtigt alle Informationen einzusehen, die sie zur Bewältigung Ihrer Aufgaben benötigen (etwa Protokolle, Planungsunterlagen oder interne Berichte).

  • Aktives und passives Wahlrecht: Beisitzer können bei Vereinswahlen mit abstimmen (aktives Wahlrecht) und sich selbst zur Wahl stellen (passives Wahlrecht).

     

Haben Beisitzer ein Stimmrecht?

Ob Beisitzer ein eigenes Stimmrecht haben, variiert von Verein zu Verein. Prinzipiell gilt aber: Sofern die Satzung die Einschränkung oder den Entzug nicht explizit vorsieht, verfügen sie über ein Stimmrecht.

 

Haftet ein Beisitzer gemeinsam mit dem BGB-Vorstand?

Gemäß § 26 BGB haftet ausschließlich der vertretungsberechtigte BGB-Vorstand für die von ihm verursachten Schäden.

5. Wie wird ein Beisitzer bestimmt?

Um Beisitzer zu werden, benötigt eine Person im Grunde nur die Bereitschaft, sich aktiv im Verein einzubringen. Ist diese vorhanden, kann sich der Interessent zur Wahl aufstellen lassen. In der Regel wird der Beisitzer parallel zur Vorstandswahl aufgestellt.

Im Anschluss entscheidet der Kandidat, ob er die Wahl akzeptiert. Es darf aber niemand gedrängt werden, die Position anzunehmen. Das ist im Übrigen selbst dann der Fall, wenn der Kandidat sehr gut auf die Stelle passt.

Wer wählt den Beisitzer?

Die Mitgliederversammlung wählt den Beisitzer gemeinsam mit dem Vereinsvorstand. 

Müssen Beisitzer im Verein gewählt werden?

Beisitzer müssen im Allgemeinen zum erweiterten Vorstand gewählt werden.

Wie lang ist die Amtszeit des Beisitzers?

Wie lang die Amtszeit des Beisitzers ist, legt die Satzung fest. Prinzipiell sollte diese allerdings zeitlich begrenzt sein. Darüber hinaus ist empfehlenswert zu ergänzen, dass der Beisitzer beliebig oft wiedergewählt werden kann.

Wie viele Beisitzer braucht ein Verein?

Der Gesetzgeber gibt keine Mindest- oder Maximalanzahl von Beisitzern vor, die ein Verein braucht. Grundsätzlich ist es aber ratsam, eine Mindestzahl festzulegen. Auf diese Weise kann die Zahl der Beisitzer, ohne eine Satzungsänderung, an die Anforderungen des Vereins angeglichen werden.

Wie viele Beisitzer darf ein Verein haben?

Solange die Vereinssatzung es gestattet, darf ein Verein beliebig viele Beisitzer haben. Dabei kann eine spezifische Anzahl an Beisitzern festgelegt oder eine Obergrenze bestimmt werden.

6. Wer eignet sich als Beisitzer im Verein?

Um Beisitzer zu werden, sind keine außerordentlichen Qualifikationen erforderlich. Vielmehr zeichnet sich ein guter Beisitzer durch folgende Eigenschaften aus:

  • Flexibilität: Ein Beisitzer sollte in der Lage sein, sich an unterschiedliche Tätigkeitsfelder und Situationen anzupassen.

  • Loyalität: Er muss loyal sein und sich engagiert für die Vereinsziele einsetzen.

  • Einsatzbereitschaft: Es ist wichtig, dass er bereit ist, zuverlässig bei Vereinsaufgaben mitzuwirken.

  • Empathie: Er sollte Verständnis und Einfühlungsvermögen für Vereinsmitglieder sowie Kollegen mitbringen.

  • Kommunikationsfähigkeit: Der Beisitzer muss klar, offen und wertschätzend kommunizieren.

  • Auffassungsgabe: Eine hohe Auffassungsgabe hilft ihm, Zusammenhänge schnell zu erfassen und zielgerichtet zu arbeiten.

  • Lösungsorientierung: Ein guter Beisitzer handelt lösungsorientiert und geht Herausforderungen konstruktiv an.

  • Teamfähigkeit: Teamfähigkeit und kollegiales Verhalten gehören ebenfalls zu seinen Stärken.

  • Anpassungsfähigkeit: Ein Beisitzer muss sich in die bestehende Vereinsstruktur einordnen.

  • Serviceorientierung: Ebenso ist Serviceorientierung ein absolutes Muss für Beisitzer.

  • Fachliches Know-how: Je nach Einsatzbereich sollte der Beisitzer entsprechendes Fachwissen besitzen.

     

Wie viel Zeit muss ein Beisitzer in den Verein investieren?

Die Tätigkeit des Beisitzers ist durch ein hohes Verantwortungsbewusstsein und Flexibilität geprägt. Entsprechend erwarten Vereinsmitglieder und Vorstandskollegen, dass sich der Beisitzer regelmäßig sowie proaktiv einbringt und demnach Zeit in seine Rolle investieren will.

Das schließt einerseits die Anwesenheit bei Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen und andererseits die Verantwortung für zusätzliche Pflichten ein. Wie viel Zeit konkret in die Tätigkeit einfließt, kann man nicht pauschal beantworten. Maßgeblich ist, welche Aufgaben in der Satzung vorgesehen sind.

7. Fazit

Obwohl er oft übersehen wird, trägt der Beisitzer eine der wichtigsten Positionen im Verein. Er übernimmt administrative Aufgaben und unterstützt den Vorstand sowohl organisatorisch als auch kommunikativ. Dazu gehört die Mitwirkung bei Vorstandssitzungen, die Betreuung von Mitgliedern, die Unterstützung bei Veranstaltungen und die Pflege der Öffentlichkeitsarbeit.

Der Beisitzer wird durch Wahlen in seine Funktion berufen. Er ist in der Regel Teil des erweiterten Vorstandes, besitzt jedoch, im Unterschied zum BGB-Vorstand, keine Vertretungsbefugnis. Seine Rechte und Pflichten sind in der Vereinssatzung und der Geschäftsordnung geregelt. Ein guter Beisitzer bringt unter anderem Empathie, Zuverlässigkeit, Auffassungsgabe und Teamfähigkeit mit.

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