Inhaltsverzeichnis:
1. Definition: Was versteht man unter Work-Life-Balance?
2. Warum ist Work-Life-Balance wichtig?
3. Work-Life-Balance – Das sind die Vorteile für Ihr Unternehmen
4. Was gehört alles zur Work-Life-Balance? – Das sind die entscheidenden Faktoren
5. Wie sieht eine gute Work-Life-Balance aus?
6. Welche Work-Life-Balance Maßnahmen stehen Unternehmen zur Verfügung?
Das Wichtigste in Kürze:
Das Konzept der Work-Life-Balance beschreibt die gesunde Beziehung zwischen Berufsleben (Karriere) und Privatleben (Gesundheit, Freizeit, Familie und Sozialleben). Dabei basiert das Prinzip auf der Annahme, dass Menschen über ein limitiertes Zeit- und Energiebudget verfügen. Ziel ist es diese Ressourcen so einzusetzen, dass beide Bereiche gleichermaßen gedeckt sind und ein optimales Gleichgewicht zwischen Arbeit und Leben entsteht.
Der Begriff Work-Life-Balance stammt aus dem Englischen und setzt sich aus den Wörtern Arbeit, Leben und Gleichgewicht zusammen. Gemeint ist damit die Vereinbarkeit von Karriere und Privatleben.
Work-Life-Balance ist deshalb wichtig, weil sie wesentlich zum psychischen und physischen Wohlempfinden Ihrer Mitarbeiter beiträgt. Häufig vernachlässigen Arbeitnehmer das Gleichgewicht aus Beruf und Freizeit. Sie überschreiten regelmäßig die gesetzlich vorgeschriebenen Wochenstunden und arbeiten selbst am Wochenende. Für die Gesundheit des Personals hat dies Folgen. Dazu zählen:
Ferner noch wirkt sich dies auf die Motivation und Leistung des Mitarbeiters aus. Sind die Nerven des Angestellten überstrapaziert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er die Kündigung einreicht. Zudem kann der Mitarbeiter einen Burn-out erleiden und für längere Zeit ausfallen. Eine Wiedereingliederung des Angestellten ist überdies durchaus kosten- und zeitintensiv.
Unternehmen, die in die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter investieren, profitieren hingegen von einem gesünderen Personal und somit von einer verbesserten Mitarbeiterbindung, Mitarbeitermotivation und Produktivität.
Eine sich stetig wandelnde Wirtschaft und die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes haben im letzten Jahrzehnt dazu beigetragen, dass Angestellte sich zunehmend überfordert fühlen. Dies drückt sich unter anderem in Phänomenen wie Burn-out oder Quiet-Quitting aus.
Um diesem Druck entgegenzuwirken, streben immer mehr Menschen nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Unternehmen können von dieser Entwicklung profitieren. So hat ein Arbeitgeber, der in das Gleichgewicht von Arbeit und Freizeit seiner Mitarbeiter investiert, ein starkes Recruiting-Argument auf seiner Seite.
Laut dem aktuellen State of the Global Workplace: Report des Meinungsforschungsinstituts Gallup, hat sich die Work-Life-Balance für einen Großteil der Beschäftigten in Deutschland in den letzten Jahren verschlechtert.
Gerade einmal 38 % der Befragten geben an, dass sie genügend Zeit für soziale Kontakte neben dem Beruf aufbringen können. Ebenfalls sind nur 30 % in der Lage, nach Feierabend abzuschalten. Schließlich gaben 42 % der Befragten an, dass Sie sich in Ihrem Beruf gestresst fühlen.
Des Weiteren fand die Online-Stellenbörse Monster im Rahmen einer Arbeitnehmer-Studie heraus, dass ganze 36 % aller Mitarbeiter schon einmal Stress bedingt kündigten.
Neben den vielen Vorteilen, die Work-Life-Balance bietet, gibt es jedoch auch Kritik an dem Konzept. Im Folgenden die wichtigsten Kritikpunkte:
Folgende Faktoren sind bei der Work-Life-Balance zu beachten:
Eine gute Work-Life-Balance zielt, wie der Begriff bereits verrät, auf einen Ausgleich zwischen Karriere und Freizeit ab. Hierbei geht es aber nicht einfach darum, die Arbeitszeit zu gleichen Stücken zwischen Arbeit und Beruf aufzuteilen. Vielmehr steht die Zufriedenheit in beiden Bereichen im Mittelpunkt.
Folgendes sollten Sie in diesem Zusammenhang beachten, um ein gutes Gleichgewicht von Arbeit und Freizeit in Ihrem Unternehmen zu gewährleisten:
Das 4-Säulen-Modell der Work-Life-Balance besagt, dass es 4 Lebensbereiche gibt, welche die Lebenszufriedenheit eines Menschen maßgeblich prägen:
Dabei stehen die vier Bereiche nicht etwa unabhängig voneinander, sondern beeinflussen sich gegenseitig. In diesem Sinne kann ein beschädigter Lebensbereich einen Domino-Effekt lostreten.
Beispiel: Ein Mangel an Freizeit kann dazu führen, dass das soziale Leben eingeschränkt wird, was wiederum das Wohlbefinden beeinträchtigt. Diese Einschränkungen können sich letztendlich in einer unzureichenden beruflichen Leistung widerspiegeln.
Eine gelungene Work-Life-Balance ist demzufolge dann erreicht, sobald ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Faktoren etabliert ist. Um die 4 Säulen der Work-Life-Balance mit einem idealen Inhalt zu füllen, können Sie Ihre Angestellten mit folgenden Fragen versorgen:
Um eine angenehme Unternehmenskultur und eine gesunde Arbeitsatmosphäre in Ihrem Betrieb zu schaffen, stehen Ihnen die folgenden Work-Life-Balance Maßnahmen zur Verfügung:
Fort- und Weiterbildung
Schon längst hat sich die Work-Life-Balance in zahlreichen Unternehmen bewährt. Im Folgenden stellen wir Dir drei Beispiele für Maßnahmen vor, die bekannte Unternehmen bereits in der Praxis anwenden:
Das Technologieunternehmen Google ist weltbekannt für seine Work-Life-Balance. Unter anderem beeindruckt der Tech-Gigant mit flexiblen Arbeitsregelungen (z.B. Telearbeit, Gleitzeit und komprimierte Arbeitswochen), einem kulanten Urlaubs- und Krankentagesystem sowie einem eigenen Wellness-Programm. Das Markenzeichen von Googles Work-Life-Balance Konzept sind allerdings seine hochaktuellen Büros, bestehend aus Fitnessstudios, Cafés, Spielzimmern und Schlafkapseln vor Ort.
Die Commerzbank setzt in ihrem Work-Life-Balance Konzept, insbesondere auf familienfreundliche Maßnahmen. So ermöglicht das Unternehmen seinen Mitarbeitern eine flexible Kinderbetreuung in Form seines „Kids & Co“ Angebots. Ist es den Mitarbeitern nicht möglich, die Kinder rechtzeitig im Kindergarten unterzubringen, so können die Kinder alternativ kostenlos abgegeben werden. Überdies dient die Commerzbank mit Beratungen und der Pflege kranker und behinderter Kinder.
Bei der Telekom können Angestellte, je nach Bedürfnis, frei aus einer breiten Palette an Maßnahmen wählen. Darunter flexible Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuung und eine besondere Mobile Policy für Beschäftigte. Derweil werden die Mitarbeiter persönlich befragt, welche Work-Life-Balance Maßnahmen sie sich konkret wünschen.
Um besser nachvollziehen zu können, warum Work-Life-Balance eine tragende Rolle für Mitarbeiter spielt, lohnt sich ein Blick in die Forschung. Die Psychologie dient an dieser Stelle mit einigen aufschlussreichen Konzepten:
Die Konflikttheorie geht davon aus, dass ein Konflikt zwischen dem Berufs- und Privatleben eines Angestellten entsteht, wenn die Anforderungen aus beiden Bereichen auseinander gehen. Ausgelöst wird ein solcher Konflikt aufgrund knapper zeitlicher Ressourcen, einer übermäßigen Ermüdung des Mitarbeiters sowie widersprüchlichen Erwartungen an das Verhalten des Angestellten. Die Folge: Der Beschäftigte kann weder in seiner privaten noch professionellen Rolle voll aufgehen.
Gemäß Bereicherungstheorie können sich positive Erfahrungen aus einem Lebensbereich auf einen anderen Lebensreich auswirken. Man spricht in diesem Kontext von einem „positive Spillover“. Beispielsweise können im Beruf gemeisterte Kompetenzen auch im Privatleben Anwendung finden.
Es gibt keine Universallösung in Fragen der Work-Life-Balance. So zeigen Forschungsergebnisse aus der Psychologie, dass die Wahrnehmung von Gleichgewichttrotz objektiv gleichwertiger Umstände, bei unterschiedlichen Beschäftigten variiert.
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