4. Wie kann man mit E-Commerce anfangen?
Welche E-Commerce-Plattformen gibt es?
Wichtigste Voraussetzung für einen Online-Shop ist eine E-Commerce-Plattform. Grundsätzlich haben Sie die Wahl aus Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS), einem Baukastensystem oder einer eigenen Software. Welche Option Sie letztendlich wählen, hängt von Ihren Mitteln, Ihrem Fachwissen und dem Zeitbudget ab.
Eine ausführliche Recherche ist in diesem Zusammenhang unabdingbar, denn haben Sie erstmal eine Lösung festgelegt, ist der Umzug zu einer Alternative aufwendig. Neben anderem können Sie sich an den folgenden E-Commerce-Plattformen orientieren:
- Shopify: Shopify ist für seine einfache Bedienung und sein intuitives Design bekannt. So verfügt die kanadische E-Commerce-Plattform über diverse Vorlagen (Themes), einen eigenen App-Store und einen Shop, auf dem Sie zusätzliche Funktionen hinzubuchen können. Darüber hinaus funktioniert Shopify cloudbasiert. Für Server und Hostingkapazitäten ist demnach gesorgt. Updates und Backups laufen ebenfalls eigenständig ab. Sie erhalten Shopify in unterschiedlichen Preisstufen. Berufseinsteiger profitieren von der vergünstigten Basic Version, während Fortgeschrittene für die advanced Version etwas mehr zahlen, dafür aber auch weitaus komplexere Funktionen erhalten.
- Wix: Ein Baukastensystem, wie es das israelische Unternehmen Wix anbietet, ist gut für Einsteiger in den E-Commerce geeignet. Hier können Sie vorgefertigte Module verwenden, um eine individuelle Website ohne umfangreiche Programmierkenntnisse zu erstellen. Zudem sind Baukastensysteme im Vergleich zu anderen Lösungen günstig. Sinnvoll ist ein solches System, jedoch nur bei einer kleinen Auswahl an Artikeln oder als Nebengeschäft. Ist die Auswahl breiter aufgestellt, kommen Bausteinsysteme schnell an ihre Grenzen. Es fehlt Ihnen schlichtweg an Flexibilität und Funktionen.
- WooCommerce: Verfügen Sie bereits über eine WordPress-Webseite, so können Sie kostengünstig das E-Commerce-Plugin WooCommerce installieren. Dieses ermöglicht es Ihnen, direkt über Ihre Webseite Produkte zu vermarkten. Ebenso verfügt das Plugin über einen eigenen Store, auf dem Sie unterschiedlichste Funktionen herunterladen können. Gerade für den Anfang ist WooCommerce eine gute Lösung. Gleichzeitig ist das Webdesign sehr umständlich und mit viel Zeitaufwand verbunden. Indes mangelt es an einem Hosting.
- Shopware: Die bei weitem größte Auswahl an Funktionen und Design-Optionen bietet Ihnen das deutsche Shopsystem Shopware. Eben deshalb greifen insbesondere große Unternehmen mit einer hohen Vielfalt an Artikeln auf die E-Commerce-Lösung zurück. Shopware ist im Übrigen als Open-Source-Version (Community Edition) sowie kostenpflichtig erhältlich. Im Gegenzug erfordert die Bedienung von Shopware allerdings einiges an technischem Know-how. Eventuell müssen Sie eine externe Agentur zur Unterstützung hinzuziehen.
Rechtliche Bestimmungen – Was ist wichtig im E-Commerce?
Von Datenschutz über Verbraucherschutz bis hin zu steuerlichen Aspekten: Der Gesetzgeber sieht einige Regelungen vor, die Online-Händler stets beachten müssen. Folgende Bestimmungen sind im E-Commerce wesentlich:
- Impressumspflicht: Jeder Onlineshop muss ein rechtsgültiges und vollständiges Impressum mit allen notwendigen Angaben (abhängig von der Rechtsform) bereithalten.
- Widerrufsrecht: Verbraucher haben das Recht, innerhalb von 14 Tagen eine Bestellung zu widerrufen. Eine klare und gut sichtbare Widerrufsbelehrung ist Pflicht.
- DSGVO: Jeder Onlineshop benötigt eine umfassende Datenschutzerklärung, die den Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entspricht. Ebenfalls muss der Shop selbst die Richtlinien der DSGVO einhalten.
- Bestell-Button: Der Bestell-Button muss klar und eindeutig gekennzeichnet sein, zum Beispiel mit der Formulierung "Jetzt kostenpflichtig bestellen".
- Preisangaben: Alle Preise (einschließlich Umsatzsteuer und Versandkosten) müssen korrekt und transparent angegeben werden.
- Lieferzeiten: Die voraussichtlichen Lieferzeiten müssen am Produkt vermerkt werden.
- Ausverkaufte Ware: Nicht verfügbare Artikel müssen als solche gekennzeichnet sein.
- Verpackungsgesetz: Versandartikel müssen gemäß den Vorgaben des Verpackungsgesetzes (VerpackG) verpackt werden.
- Lieferschwellen: Die Umsatzsteuer ist bei internationalen Verkäufen außerhalb der EU korrekt abzuführen. Außerdem sind die länderspezifischen Lieferschwellen zu berücksichtigen.
- Newsletter: Die Anmeldung zu einem Newsletter erfordert das ausdrückliche Einverständnis der Empfänger und die Möglichkeit zur Abmeldung. Des Weiteren muss der Newsletter ein Impressum enthalten.
- Allgemeine Geschäftsbedingungen: Obwohl nicht gesetzlich vorgeschrieben, sind klare Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) für Onlineshops ratsam. Dort können Sie Bestimmungen zu Zahlungen, Vertragsabschlüssen u.ä. festlegen. Die Kunden müssen die AGB vor Abschluss der Bestellung lesen und bestätigen, dass Sie mit diesen einverstanden sind.
Hinweis: Die oben aufgeführte Aufzählung fasst ausschließlich die essentiellen Bestimmungen für den E-Commerce zusammen. Sie dient als Orientierung, ist jedoch nicht erschöpfend. Es ist daher ratsam, sich eingehend mit der konkreten Gesetzeslage auseinanderzusetzen und idealerweise einen Experten hinzuzuziehen.
Tipps zum Aufbauen Ihres digitalen Geschäfts
Wer im E-Commerce erfolgreich sein will, muss Engagement mitbringen. Dennoch gibt es einige Handgriffe, die das Leben bei der Gründung Ihres digitalen Geschäfts erheblich erleichtern.
Folgende Tipps helfen Ihnen, Ihr E-Commerce-Unternehmen gewinnbringend aufzubauen: