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Altersvorsorge

Erfolgsfaktoren für die Betriebliche Gesundheitsförderung – So maximieren Sie Ihr ROI mithilfe des BGF


Betriebliche Gesundheitsförderung

Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) verbessert nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiter, sondern ist bei richtiger Umsetzung ein profitables Investment für Ihr Unternehmen.

So zeigt eine aktuelle Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA), dass BGF-Maßnahmen Unternehmen einen Return on Investment (ROI) einbringen, der bei bis zu 2,7:1 liegt.  Der Grund: Die BGF senkt krankheitsbedingte Kosten, die Arbeitnehmer sind folglich leistungsfähiger.  Hinzukommen außerdem steuerliche Vergünstigungen.

Wie es auch Ihnen gelingt, den ROI Ihres Betriebs mithilfe des BGF zu maximieren, zeigen wir Ihnen im Folgenden Beitrag. Unter anderem erfahren Sie: Wie Unternehmen und Mitarbeiter von BGF-Maßnahmen profitieren, wer berechtigt ist diese anzubieten und welche Kosten bei der Einführung auf Sie zukommen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) stärkt sowohl die Gesundheit der Mitarbeiter als auch die Arbeitsbedingungen im Unternehmen. Hierzu vereint sie verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen. 
  • Einzelne Aspekte der Betrieblichen Gesundheitsförderung sind gesetzlich vorgeschrieben, andere freiwillig. Doch selbst bei den freiwilligen Maßnahmen müssen bestimmte Vorgaben eingehalten werden.
  • Die Kosten für die BGF variieren je nach Unternehmensgröße, Maßnahmenumfang und -art sowie dem Anbieter. Wer die BGF richtig einsetzt, profitiert indes von geringeren krankheitsbedingten Kosten und steuerlichen Vergünstigungen.

1. Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)?

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) hat die Aufgabe, nachhaltige Strukturen im Unternehmen zu schaffen, welche die Gesundheit der Mitarbeiter fördern und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit des Betriebs erhalten.

In diesem Sinne setzt sich das BGM aus den folgenden Bereichen zusammen:

  • Arbeitsschutz
  • Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM)
  • Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)
  • Medizinische Präventivleistungen für gesundheitlich beeinträchtigte Mitarbeiter

Typische Aufgabenbereiche des BGM sind Arbeitssicherheit, Personalentwicklung, Organisationsentwicklung, Krisenmanagement und Fehlzeitenmanagement.

2. Was versteht man unter Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF)? 

Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) hat zum Ziel, gesundheitsfördernde Maßnahmen im Unternehmen auszubauen sowie Belastungen zu reduzieren. In diesem Sinne fußt die BGF auf zwei Prinzipien: der Verhaltens- und der Verhältnisprävention.

  • Verhaltensprävention: Die Verhaltensprävention umfasst sämtliche Maßnahmen, die auf das Verhalten der Mitarbeiter abzielen und deren Gesundheitsbewusstsein stärken.
  • Verhältnisprävention: Deckt alle Maßnahmen ab, die sich mit den Arbeitsbedingungen und betrieblichen Rahmenbedingungen im Betrieb befassen.

In der Praxis sind die Grenzen hier fließend, immerhin beeinflussen sich beide Aspekte gegenseitig. Ferner noch ist Betriebliche Gesundheitsförderung gerade dann am effektivsten, wenn sich Maßnahmen aus der Verhaltens- und der Verhältnisprävention ergänzen.

  • Beispiel: Wenn Angestellte über- bzw. unterfordert sind, verursacht das Stress. Die Folge: Angestellte sind weniger leistungsfähig und deren Gesundheit beeinträchtigt. Um dem vorzubeugen, können Stressbewältigungskurse (Verhaltensprävention) mit Änderungen der Arbeitsverhältnisse (Verhältnisprävention) kombiniert werden.

 

Welche Maßnahmen gibt es zur Gesundheitsförderung?

Verhaltensorientierte Maßnahmen der Gesundheitsförderung: 

  • Sportliche Angebote
  • Stressmanagement-Kurse
  • Ernährungsberatung
  • Gesundheitscheck-ups
  • Fort- und Weiterbildung
  • Suchtprävention

Verhältnisorientierte Maßnahmen der Gesundheitsförderung:

Betriebliche Gesundheitsförderung vs. Betriebliches Gesundheitsmanagements – Wo liegt der Unterschied?

Oftmals werden Betriebliche Gesundheitsförderung und Betriebliches Gesundheitsmanagement gleichgesetzt. Tatsächlich handelt es sich bei dem BGF aber um einen der drei Teilbereiche des BGM. So ist es die Aufgabe der BGF, gesundheitsfördernde Maßnahmen im Unternehmen zu erweitern und gleichzeitig Belastungen zu minimieren.

Das BGM ist hingegen dafür zuständig, die Aktionen der BGF mit denen der anderen Teilbereiche (Arbeitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement und Medizinische Präventivleistungen) zu verknüpfen sowie diese zielführend zu koordinieren.

3. Warum Betriebliche Gesundheitsförderung im Unternehmen implementieren?

 

Welchen Vorteil bietet die Betriebliche Gesundheitsförderung für Arbeitnehmer?

  • Weniger arbeitsbedingte Belastungen
  • Weniger Stress
  • Höhere Leistungsfähigkeit
  • Gesünderer Lebensstil
  • Bessere Work-Life-Balance
  • Möglichkeit auf alternative Arbeitszeitmodelle zurückzugreifen

4. Ist Betriebliches Gesundheitsmanagement Pflicht?

Betriebliches Gesundheitsmanagement als Ganzes ist nicht verpflichtend. Es gibt jedoch einzelne Aspekte des BGM, die der Gesetzgeber Unternehmen und Beschäftigten vorschreibt. Zudem bestehen selbst bei den freiwilligen BGM-Maßnahmen gewisse Vorgaben, sofern Sie sich entscheiden, diese einzuführen. 

Arbeitsschutz

Prinzipiell muss jedes Unternehmen gewährleisten, dass die Arbeit in seinem Betrieb sicher abläuft. Konkret heißt das, Mitarbeiter sollen weder Gefahren noch Unfällen ausgesetzt sein. Dies nützt im Übrigen auch dem Arbeitgeber, denn eine sichere Arbeitsumgebung verringert die krankheitsbedingten Fehlzeiten.

Die konkreten Vorschriften zum Arbeitsschutz für Arbeitgeber und Arbeitnehmer finden Sie in folgenden Gesetzestexten:

Tipp: Gemäß § 14 Abs. 1 SGB VIIsind die gesetzlichen Unfallversicherungsträger (Berufsgenossenschaften und Unfallkassen) verantwortlich, Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und gesundheitlichen Gefahren am Arbeitsplatz nachzugehen und ihnen vorzubeugen. Folglich bieten diese Beratungen hinsichtlich Gefährdungsbeurteilung, Management, betriebsärztlicher und sicherheitstechnischer Betreuung an und qualifizieren Unternehmen in Bezug auf die Einhaltung arbeitsschutzrechtlicher Vorgaben.

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Die Betriebliche Gesundheitsförderung ist für Unternehmen sowie Personal freiwillig. BGF-Maßnahmen werden allerdings, sofern implementiert, nach § 20 b SGB V von den Krankenkassen unterstützt.  

  • Tipp: Welche Maßnahmen konkret gefördert werden und welche Qualitätskriterien diese einhalten müssen, hat der GKV-Spitzenverband in einem Leitfaden zusammengefasst:

 ► Leitfaden des GKV-Spitzenverbandes

Betriebliches Eingliederungsmanagement

Laut § 167 Abs. 2 SGB IX stehen Arbeitgeber in der Pflicht Betriebliches Eingliederungsmanagement anzubieten, sobald ein Angestellter länger als sechs Wochen bzw. wiederholt fehlt. Die gesetzlichen Kranken-, Renten- und Unfallversicherungsträger unterstützen das Unternehmen dabei. Der jeweilige Mitarbeiter kann freiwillig entscheiden, ob er dieses Angebot wahrnimmt.

  • Tipp: Weitere Details rund um Rechte und Pflichten beim Betrieblichen Eingliederungsmanagement erhalten Sie beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS):

► Webseite des BMAS

Medizinische Präventivleistungen für gesundheitlich beeinträchtigte Mitarbeiter

Medizinische Präventivleistungen unterstützen gesundheitlich beeinträchtigte Mitarbeiter dabei, ihre Erwerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Diese dienen dazu, Kompetenzen zu den Themen Ernährung, Fitness und Stressbewältigung zu vermitteln. Obendrein wird der Zusammenhang zwischen Lebensführung und Krankheit verdeutlicht.

Der Rentenversicherungsträger übernimmt laut § 14 Abs. 1 SGB VI die BEM-Maßnahmen. Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind sie auf beiden Seiten freiwillig.

  • Tipp: Mehr zum Thema medizinische Präventivleistungen erhalten Sie bei der Deutschen Rentenversicherung:

► Webseite der Deutschen Rentenversicherung

5. Wer darf betriebliche Gesundheitsförderung anbieten?

Allgemein darf jedes Unternehmen Betriebliche Gesundheitsförderung anbieten. Eine gesetzliche Regelung existiert hierzu nicht. Wer aber von der Unterstützung der Krankenkasse gemäß § 20 SGB V profitieren will, muss sich zunächst von der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) zertifizieren lassen.

 

Betriebliche Gesundheitsförderung – Welche Anbieter gibt es?

Folgende Anbieter beraten und begleiten Sie bei der Durchführung Ihrer Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung:

  • Krankenkassen (z.B. AOK)
  • Berufsgenossenschaften (z.B. DGUV)
  • Vereine und Verbände (z.B. GKV-Spitzenverband)
  • Full-Service-Anbieter (z.B. Integion, Moove, Permendo)
  • Digitale Plattformen (z.B. Humanoo, fitbase, machtfit, 7Mind)

6. Wie funktioniert Betriebliche Gesundheitsförderung? – Der BGF-Prozess im Überblick

Phase 1: Die richtige Vorbereitung

Das Fundament der Betrieblichen Gesundheitsförderung fußt auf festen Zuständigkeiten und einer klaren Zielsetzung. Dementsprechend gilt es allem voran, Strukturen zu schaffen, die den BGF-Prozess in Gang bringen, etwa ein Steuerungsgremium oder einen einzelnen Beauftragten.

Anschließend legen Sie gemeinsam fest, welche konkreten Ziele Sie mit der BGF erreichen wollen, welche finanziellen und personellen Kapazitäten Ihnen zur Verfügung stehen und welche Maßnahmen Sie bereits umsetzten.

Phase 2: Durchführung der Betrieblichen Gesundheitsförderung

Die Umsetzung der Betrieblichen Gesundheitsförderung verläuft entlang von vier Schritten;

  • Analyse: Zuerst sollten Sie den aktuellen Zustand Ihres Unternehmens einschätzen. Analysieren Sie, was gut funktioniert und wo es Schwächen gibt. Hierfür haben Sie verschiedene Instrumente zur Auswahl. Darunter: Mitarbeiterbefragungen, Gefährdungsbeurteilungen, Arbeitsplatzanalysen, die Erhebung relevanter Kennzahlen (z.B. Fehltage und Fluktuationsrate). Binden Sie Ihre Beschäftigten indessen in die Analysephase ein. Immerhin sind diese Tag für Tag mit den Problemen in Ihrem Betrieb konfrontiert.
  • Planung: Anschließend können Sie die Ergebnisse auswerten und passende Maßnahmen festlegen. Beziehen Sie auch hier Ihre Mitarbeiter ein (z.B. Gesundheitszirkel, Betriebsarzt, Fachkraft für Arbeitssicherheit oder Betriebsrat). In einem Plan werden diese Maßnahmen dann nach Dringlichkeit und verfügbaren Ressourcen sortiert. Es ist empfehlenswert, in diesem Schritt Verantwortliche festzulegen und Fristen zu setzen. Denken Sie daran, verhaltens- und verhältnisspräventive Aktionen zu kombinieren.
  • Umsetzung: Nun können Sie allmählich mit der Umsetzung erster Aktionen starten sowie step by step weitere Maßnahmen ergänzen. Halten Sie derweil stets Ihr Personal auf dem Laufenden, welche der festgelegten Maßnahmen bereits verwirklicht wurden. Die gewählten Verantwortlichen überwachen parallel die Zeitpläne und sorgen dafür, dass die Betriebliche Gesundheitsförderung nicht vernachlässigt wird.

Phase 3: Evaluation

Mit Abschluss der Maßnahmen muss nun deren Erfolg ermittelt werden. Sie können sich dazu an den folgenden Fragen orientieren:

  • Wurden alle geplanten Aktionen umgesetzt?
  • Sind die gewünschten Effekte eingetreten?
  • Welche unerwarteten Herausforderungen kamen auf Sie zu?
  • Wie war das Feedback der beteiligten Mitarbeiter?
  • Welche positiven Veränderungen konnten beobachtet werden?

Ein Vorher-Nachher-Vergleich zeigt, ob Sie sich auf dem richtigen Weg befinden und wo Sie unter Umständen nachsteuern sollten.

  • Tipp: Betriebliche Gesundheitsförderung ist ein kontinuierlicher Prozess. Denken Sie deshalb daran, an Analyse, Planung und Umsetzung jeweils eine Evaluation dranzuhängen. Nur so ist ersichtlich, ob Ihre Maßnahmen tatsächlich fruchten.  

7. Was kostet Betriebliche Gesundheitsförderung?

Die Kosten für Betriebliche Gesundheitsförderung variieren je nach Größe des Unternehmens, der Art der Maßnahmen, dem Umfang der Aktionen und dem jeweiligen Anbieter der Leistungen. Als Faustregel gilt jedoch: Je kleiner der Betrieb, desto größer das Pro-Kopf-Budget des BGF.

Allgemeinhin ist die Betriebliche Gesundheitsförderung, aber eher als Investition zu sehen. So liegt der durchschnittliche Return on Investment (ROI) durch BGF-Maßnahmen, laut einer Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA) bei bis zu 2,7:1. Der Grund: Die BGF senkt krankheitsbedingte Kosten, die Arbeitnehmer sind folglich leistungsfähiger. Darüber hinaus können Unternehmen, die BGF-Maßnahmen anbieten, jährlich bis zu 600 Euro pro Mitarbeiter von der Steuer absetzen (siehe § 3 34 EstG).

  • Tipp: Details zu steuerlichen Vorteilen durch die betriebliche Gesundheitsförderung, stellt das Bundesministerium für Gesundheit (BGM) bereit:

► Webseite des BGM

 

Wer zahlt für die Betriebliche Gesundheitsförderung?   

Grundsätzlich fördern gemäß § 20b SGB V die Krankenkassen Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung. In erster Linie gehören hierzu Leistungen, die dem Ausbau und der Stärkung gesundheitsförderlicher Strukturen dienen.  

Zu diesem Zweck erheben die Krankenkassen Daten zur gesundheitlichen Lage, den Risikofaktoren und Potentialen im Unternehmen. Basierend auf diesen Daten entwickeln sie Empfehlungen für entsprechende Aktionen, assistieren bei der Umsetzung und arbeiten zudem mit den Unfallversicherungsträgern und den Landesbehörden zusammen. 

  • Tipp: Weitere Informationen bekommen Sie auf der Webseite des GKV-Spitzenverbandes:

► Webseite des GKV-Spitzenverbands

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