Themenüberblick:
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Das Wichtigste in Kürze:
Laut dem aktuellen Cannabis-Gesetz wird der Anbau von Cannabis im April 2024 legalisiert werden. Zunächst soll dies allerdings im Rahmen von gemeinschaftlichen Vereinen, sogenannten Cannabis Social Clubs (CSC) erfolgen. Was genau ein Cannabis Social Club ist, wie sich ein solcher finanziert und wie Sie selbst einen eigenen Cannabis Social Club gründen, erfahren Sie in folgendem Beitrag.
Bis zur Ankündigung des aktuellen Cannabis-Gesetzes waren Cannabis Social Clubs aktivistische Vereine, die sich für die Legalisierung von Cannabis einsetzten. In Zukunft sollen Cannabis Social Clubs eigenständig Hanf anbauen und dieses an ihre Vereinsmitglieder verteilen. In diesem Sinne erhalten Cannabis Social Clubs zukünftig Zugang zu Cannabisprodukten wie Samen, Stecklingen, Blüten und Harzen.
Kann man einen Cannabis Social Club in Deutschland gründen?
Gemäß den Eckpunkten des Cannabis-Gesetzes der Ampel-Regierung ist es ab dem 1. April 2024 möglich, Cannabis im Rahmen von Vereinigungen (Cannabis Social Clubs) anzubauen und an dieses an Mitglieder des CSC abzugeben.
Wie findet man Cannabis Social Club in der Nähe?
Eine Liste mit Cannabis Social Clubs in Ihrer Nähe finden Sie unter folgender Adresse: Liste von Cannabis Social Clubs in Deutschland - Cannabis Social Clubs (cannabis-clubs.de).
Wer darf einen Cannabis Social Club gründen?
Da es sich bei einem Cannabis Social Club rechtlich gesehen um einen eingetragenen Verein (e.V.) handelt, unterliegt dieser auch denselben Regelungen in Bezug auf die Vereinsgründung. Grundsätzlich hat also jeder deutsche Staatsbürger das Recht, einen eigenen Cannabis Social Club zu gründen.
Wie kann man Mitglied in einem Cannabis Social Club werden?
Um Mitglied eines Cannabis Social Clubs zu werden, müssen Sie mindestens 18 Jahre alt sein und Ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben. Darüber hinaus gelten für Mitglieder, die keine 21 Jahre alt sind, einige Sonderregelungen.
Unter anderem werden Begrenzungen für den THC-Gehalt bei Personen unter 21 Jahren (Heranwachsende) festgelegt. Außerdem dürfen diese nur maximal 30 Gramm Cannabis im Monat erhalten.
In sogenannten Cannabis-Clubs, die als Vereine organisiert sind, ist es den Mitgliedern erlaubt, Cannabis gemeinschaftlich und zu nicht-kommerziellen Zwecken anzubauen und ausschließlich an Mitglieder des Vereins zu verteilen. Die Finanzierung dieser Clubs erfolgt über die Mitgliedsbeiträge. Zudem sind folgende Regelungen zu beachten:
Mehr Informationen gibt es auf der offiziellen Seite des Bundesministeriums für Gesundheit.
In ganz Europa gibt es bereits Cannabis Social Clubs, die sich für einen politischen Wandel der Cannabis Politik Ihrer Staaten starkmachen. Clubs, die tatsächlich Ihre eigenen Cannabispflanzen anbauen, sind jedoch noch vergleichsweise selten. Es gibt jedoch einige Beispiele:
In einigen Regionen Spaniens ist der Anbau von Cannabis zum Eigenbedarf für private Personen legal. Aufbauend auf dieser Regelung, erwarben Cannabis Social Clubs in Spanien in Folge zahlreicher Gerichtsverfahren auch das Recht gemeinschaftlich Cannabis im Rahmen eines Cannabis Social Clubs anzubauen.
Belgien
In Belgien gibt es hingegen nur 2 Cannabis Social Clubs, die sich Laufe politischer und rechtlicher Konflikte 2005 und 2008 etablierten. In diesen beiden Vereinen ist es möglich, eine einzige Hanfpflanze pro Person zu erhalten. Jedes Mitglied hat in diesem Sinne Anrecht auf eine Blüte sowie eine getrocknete Pflanze.
Vor der eigentlichen Gründung gilt es Aufmerksamkeit für das Vorhaben zu generieren. Konkret heißt das in die Presse zu kommen. Besonders geeignet sind dabei Pressekonferenzen oder öffentliche Veranstaltungen. Bestenfalls können Sie zudem einen Künstler oder lokalen Politiker davon überzeugen, an der Aktion teilzunehmen.
Während der Präsentation Ihres Vorhabens sollten Sie im Übrigen deutlich klarstellen, dass der Zweck des Cannabis Social Clubs ausschließlich im legalen und sicheren Anbau von Cannabis für die volljährigen Mitglieder des Clubs besteht.
Nun, da Sie die Aufmerksamkeit der Presse eingefangen haben, kann es mit der eigentlichen Gründung des Cannabis Social Clubs losgehen. In folgendem haben wir die wesentlichen Schritte für Sie zusammengefasst:
Exekutivkomitee einberufen
In einem ersten Schritt wird ein Exekutivkomitee einberufen. Dieses besteht aus einem Präsidenten, einem Schriftführer und einem Schatzmeister. Legen Sie zudem transparent die Entscheidungswege des Vereins dar, sodass sich alle Vereinsmitglieder über die Organisation, Funktionsweise und Finanzierung des Clubs bewusst sind.
Ebenso sollten Sie die nächstgelegene Polizeiwache oder Kommunalverwaltung in Kenntnis setzten, dass Sie planen, einen Cannabis Social Club zu gründen oder eine Pressemitteilung über die Gründung herausgeben.
Satzung des Cannabis Social Clubs festlegen
Folgende Punkte sollte die Satzung eines Cannabis Social Clubs abdecken:
Eine Mustersatzung für den Cannabis Social Club gibt es hier: Satzung - Cannabis Social Club.
Beschließen der Vereinsstatuten
Definieren Sie im Anschluss in den Statuten des Cannabis Social Club einen klaren Zweck für Ihren Verein. Hier einige Beispiele:
Darüber hinaus werden in den Statuten alle Regeln des Cannabis Social Clubs verankert. Dazu zählen:
Lassen Sie die Statuten anschließend bei der lokalen Justizbehörde registrieren und anerkennen.
Mitgliederakquise
Nun können Sie beginnen, Mitglieder für Ihr Vorhaben anzuwerben. Achten Sie dabei stets darauf, dass die Mitglieder bereits über Erfahrung mit Cannabiskonsum verfügen. Gehen Sie zudem sicher, dass die Mitglieder unter keinerlei Vorerkrankungen leiden, die durch den Konsum von Cannabis verschlimmert werden.
Keine Doppelmitgliedschaften
Aus der gegenwärtigen Gesetzesvorlage geht zudem hervor, dass keine Doppelmitgliedschaften in Cannabis Social Clubs gestattet sind.
Anbau
Sind alle Formalitäten geregelt, so kann es endlich mit dem eigentlichen Zweck, dem Anbau losgehen. Folgendes ist dabei noch zu beachten:
Mit einer steigenden Mitgliederzahl wird auch ein höherer Grad an Professionalität im Cannabis Social Club erforderlich. Folgendes gilt es zu berücksichtigen:
Legen Sie den Preis des Produktes auf demokratischem Wege fest. Üblicherweise wird zur Ermittlung des Preises, die Summe aller Ausgaben des Vereins durch die Summe des angebauten Cannabis geteilt. Weil Cannabis Social Clubs nicht kommerziell arbeiten, ist der Preis pro Gramm Cannabis jedoch recht gering.
In der Regel errechnen sich Cannabis Social Clubs ein Budget, das einmal jährlich an die Preisentwicklung angepasst wird. Ansonsten kann der Preis auch mit jeder Ernte, d.h. alle 3 bis 4 Monate angeglichen werden.
Bedenken Sie dabei, dass Miete, Wasser, Strom, Transport, Material, potenzielle Löhne und weitere allgemeine Ausgaben des Vereins gedeckt werden müssen. In Staaten, in denen der Cannabis Social Club bereits gut etabliert ist (Spanien und Belgien) kostet das Gramm Cannabis nach dieser Rechnung zwischen 3 und 4 Euro.
Cannaflow ist eine spezialisierte Software zur Verwaltung von Cannabis Social Clubs, die rechtskonform und datenschutzsicher arbeitet. Die Lösung umfasst:
Entwickelt mit Rechtsexperten, sorgt sie für datenschutzkonforme Datenverarbeitung in Deutschland und bietet digitale Mitgliedsausweise sowie eine mobile App für verbesserte Kommunikation und Verwaltung. Support und Schulungen sind ebenfalls Teil des Angebots.
Generell sind die Kosten für die Gründung eines Cannabis Social Clubs genauso hoch, wie eine reguläre Vereinsgründung. Dabei fallen Kosten für Eintragung ins Vereinsregister, die notarielle Beglaubigung und die Bekanntmachung der Eintragung an. In der Summe kostet Sie das in etwa 150 Euro.
Darüber hinaus sollten Sie auch die Selbstkosten des Clubs bedenken. Wie hoch diese letztendlich sind, variiert von Club zu Club. In größeren Städten werden beispielsweise aufgrund von höheren Mietpreisen auch die Selbstkosten höher liegen als auf dem Land.
Verbände zur Unterstützung bei der Gründung eines CSCs finden Sie reichlich im Netz sowie auch bei Treffen außerhalb des Internets. Einige dieser Verbände engagieren sich bei der Öffentlichkeitsarbeit, andere veranstalten Demonstrationen oder bauen Infostände auf (siehe auch). Unten haben wir einige Anlaufstellen für Sie aufgelistet:
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Fragen und Antworten bei der Gründung eines CSC
Braucht man eine Anbauerlaubnis?
Ja, Sie benötigen eine Anbauerlaubnis, wenn Sie einen Cannabis Social Club (CSC) gegründet haben und planen, Cannabis anzubauen. Diese Erlaubnis erfordert die Benennung eines Präventionsbeauftragten, die Sicherung des Anbaugebiets und den Nachweis Ihrer Zuverlässigkeit. Darüber hinaus ist die Vorlage eines Konzepts zum Schutz von Jugendlichen und der Gesundheit erforderlich. Bitte bedenken Sie, dass diese Auskünfte lediglich allgemeine Leitlinien darstellen und keinen Ersatz für eine Rechtsberatung bieten. Es ist stets empfehlenswert, vor der Gründung eines CSC einen Rechtsbeistand zurate zu ziehen. Beachten Sie zudem, dass sich die Gesetzeslage je nach Land unterscheiden kann.
Wie finanziert sich ein Cannabis Social Club?
Cannabis Social Clubs arbeiten allgemein hin gemeinnützig und finanzieren sich entsprechend über die Abo-Gebühren Ihrer Mitglieder.
Wie viele Gründungsmitglieder sind für einen CSC erforderlich?
Für die Gründung eines eingetragenen Cannabis Social Clubs (CSC) sind nach deutschem Vereinsrecht (§ 56 BGB) mindestens sieben Gründungsmitglieder erforderlich.
Wer kann ein Präventionsbeauftragter in einem CSC sein?
In einem Cannabis Social Club (CSC) ist die Rolle des Präventionsbeauftragten von entscheidender Bedeutung. Diese Person muss regelmäßige Schulungen durchlaufen, um ihre Position ausüben zu können. Solche Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, einen verantwortungsbewussten Umgang mit Cannabis zu fördern und mögliche Risiken zu minimieren.
Wie sichert man die Anbaufläche für einen CSC?
Um den Anbauort für einen Cannabis Social Club (CSC) abzusichern, sollten Sie folgende Schritte in Betracht ziehen:
Wie weist man seine Zuverlässigkeit für den Betrieb eines CSC nach?
Um Ihre Vertrauenswürdigkeit für den Betrieb eines Cannabis Social Clubs (CSC) zu belegen, sind verschiedene Schritte erforderlich:
Was ist ein Jugend- und Gesundheitsschutzkonzept und wie erstellt man es?
Ein Konzept zum Schutz von Jugendlichen und der Gesundheit ist ein essenzieller Teil eines Cannabis Social Clubs (CSC). Es zielt darauf ab, einen bewussten Umgang mit Cannabis zu fördern und potenzielle Risiken zu reduzieren. Bei der Ausarbeitung eines solchen Plans könnten Sie folgende Punkte berücksichtigen:
Wird eine Lieferung beschädigt oder gibt Ihr Cannabis Social Club ein fehlerhaftes Produkt raus, so haftet der Club mit dem Vereinsvermögen. Da der Cannabis Social Club zudem nicht kommerziell tätig sein darf, übersteigen die Schadenskosten schnell die finanziellen Kapazitäten des Clubs.
Unsere Haftpflichtversicherung für Vereine schafft hier Abhilfe. So schützt diese Ihren CSC vor Unkosten, die aufgrund der oben geschilderten Fälle u.ä. entstehen.
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