Das Wichtigste in Kürze:
Die Aufgabe der Mitarbeitergewinnung besteht darin, zu einem festgelegten Zeitpunkt und an einem bestimmten Ort eine erforderliche Anzahl neuer Mitarbeiter mit den gewünschten Qualifikationen anzuwerben. Ausgehend von der Personalplanung beginnt sie mit der Mitarbeitersuche und endet mit dem Einsatz der neu Angestellten.
Wie geeignete Bewerber dann schließlich zu einer Bewerbung angeregt werden, hängt von den entsprechenden Maßnahmen, den verfügbaren Kanälen, dem zeitlichen Rahmen und dem Bewerber-Pool ab.
Ein Synonym für Mitarbeitergewinnung ist der Begriff Personalbeschaffung oder Personalakquise. Umgangssprachlich wird außerdem oftmals Recruiting als Synonym herangezogen. Tatsächlich handelt es sich aber um zwei unterschiedliche Konzepte.
Der Unterschied zwischen Personalbeschaffung und Recruiting liegt insbesondere in der Perspektive der beiden Bereiche. So zoomt die Mitarbeitergewinnung weiter raus und betrachtet den gesamten Prozess der Einstellung als Ganzes.
Ziel ist es, Bewerber langfristig für das Unternehmen zu gewinnen. Das Unternehmen wird in diesem Sinne von seiner besten Seite präsentiert. Die Personalbeschaffung ist demnach als eine Form des Marketings zu verstehen.
Das Recruiting ist hingegen ein Teilbereich der Mitarbeitergewinnung, der sich auf den qualitativen Aspekt der Talentakquise fokussiert. Es ist demzufolge eher auf die Auswahl von Kandidaten mit besonderem Potenzial und passender Qualifikation ausgerichtet (z.B. Veröffentlichung von Stellenangeboten).
Grundsätzlich wird im HR zwischen zwei Formen der Mitarbeitergewinnung unterschieden: der internen und der externen Personalbeschaffung. Wie diese Bezeichnung bereits verrät, werden offene Stellen demnach über interne oder externe Maßnahmen besetzt. Beide Formen bieten derweil eigene Methoden und Instrumente, um offene Stellen zu besetzen. In der Regel werden Sie jedoch kombiniert.
Bedenken Sie bei der Wahl Ihrer Methoden daran, dass es kein universelles Instrument gibt, das die Anforderungen aller Unternehmen erfüllt. Vielmehr geht es darum, dass Sie einen eigenen Katalog aus Maßnahmen zusammenstellen, der genau auf die Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnitten ist.
Im Folgenden haben wir Ihnen eine Auswahl mit denjenigen Methoden der Mitarbeitergewinnung zusammengestellt, die sich in der Praxis bewährt haben:
Die interne Personalbeschaffung hat insbesondere einen großen Vorteil: Sie ist der kosten- und zeiteffizientere Weg. So fällt beispielsweise die Einarbeitungszeit weg und die Wahrscheinlichkeit auf Fehlbesetzung sinkt. Immerhin sind Sie schon mit dem jeweiligen Mitarbeiter vertraut und wissen dementsprechend genau, wo seine Stärken liegen und welche Qualitäten er mitbringt.
Darüber hinaus steigern Sie die Motivation der Belegschaft durch berufliche Aufstiegschancen und stärken deren Loyalität zum Unternehmen durch Investitionen in ihre berufliche Entwicklung.
Gleichzeitig müssen Sie aufpassen, dass sich dieser Effekt nicht umkehrt, in etwa, wenn Kollegen sich vernachlässigt fühlen. Zu bedenken ist außerdem, dass die nun freie Stelle erneut besetzt werden muss.
Zu den internen Maßnahmen der Personalbeschaffung zählen unter anderem:
Innerbetriebliche Stellenanzeige
Der einfachste Weg, interne Mitarbeiter für eine neue Position zu gewinnen, ist die innerbetriebliche Stellenanzeige. Genauso wie eine gewöhnliche Stellenausschreibung sollte diese informativ und aussagekräftig formuliert sein.
In diesem Zusammenhang sollten Sie hervorheben: welche Aufgaben zu leisten sind, welche Voraussetzungen der Bewerber mitbringen soll und auf welchem Weg sich der Interessent bewerben kann.
Verbreiten können Sie die innerbetriebliche Stellenanzeige dann über einen der folgenden Kanäle:
Mitarbeitergespräche
Mitarbeitergespräche sind die perfekte Chance, herauszufinden, ob ein Mitarbeiter die richtigen Voraussetzungen sowie den Wunsch mitbringt, sich beruflich zu entwickeln. Stimmen die Qualifikationen, Fähigkeiten und Leistungen mit Ihren Anforderungen überein, können Sie ihm anschließend an das Gespräch die neue Stelle ans Herz legen. Je regelmäßiger die Gespräche stattfinden, desto besser fällt die Evaluation des Mitarbeiters aus.
Folgende Fragen helfen Ihnen dabei, das Gespräch zielführend zu lenken:
Interne Versetzungen
Abgesehen davon, Stellen neu zu besetzen, haben Sie auch die Option, interne Versetzungen durchzuführen, um das Personal seinen Talenten und Stärken entsprechend einzuteilen. Im Gegensatz zum klassischen Onboarding ist hierbei die fachliche Einarbeitung entscheidend. Mit der Unternehmenskultur, den generellen Abläufen und dem Team ist der Mitarbeiter immerhin bestens vertraut.
Personalentwicklung
Wer sein Team langfristig ans Unternehmen binden will, sollte die Mitarbeiter des Weiteren über Fort- und Weiterbildungen, Schulungen und Seminare fördern. Für Ihr Unternehmen hat das den zusätzlichen Vorteil, dass die Beschäftigten Ihren Wissensstand ausbauen. Diesen tragen sie wiederum ins Unternehmen. Ebenso ist so für die Nachfolgeplanung vorgesorgt.
Die externe Mitarbeitergewinnung dient primär dazu, den quantitativen Personalbedarf aufzufüllen. Für gewöhnlich ist das recht kosten- und zeitintensiv, schafft jedoch neue Impulse, bringt kostbares Know-how ins Team und bereichert das Unternehmen um facettenreiche Erfahrungen.
Folgendes sind die erfolgreichsten Maßnahmen der externen Mitarbeitergewinnung:
E-Recruiting
Zum E-Recruiting zählen alle Maßnahmen der digitalen Mitarbeitergewinnung. Zum Einsatz kommen digitale Medien, Software und Online-Anwendungen. Dazu zählen neben anderem:
Mitarbeitergewinnung via Social Media
Neben dem klassischen E-Recruiting haben Sie die Option, Social Media in Ihre Mitarbeitergewinnung einzubinden. Folgende Möglichkeiten stehen Ihnen hierbei zur Verfügung:
Veranstaltungen
Printmedien
Trotz Digitalisierung und Industrie 4.0 dürfen Sie die klassischen Printmedien nicht vernachlässigen. Tageszeitungen sind beispielsweise der einfachste Weg, Menschen regional zu erreichen. Fachzeitschriften sprechen hingegen ohne Umwege Fach- und Führungskräfte in Ihrer Branche an.
Personaldienstleister
Stehen Sie unter Zeitdruck gleich mehrere offene Stellen schnellstmöglich zu besetzen oder sind Sie auf der Suche nach Fachkräften mit sehr spezifischen Fähigkeiten, dann ist es sicherlich sinnvoll, sich an einen externen Personaldienstleister zu wenden.
Diese sind nicht nur darauf ausgerichtet, Arbeitskräfte mit den gewünschten Qualifikationen zu identifizieren, sondern verfügen über ein umfangreiches Netzwerk mit Kontakten zu Fachleuten, die zwar in Anstellung sind, aber bereit wären, zu wechseln.
Das Recruiting ist für alle Maßnahmen zuständig, die dazu dienen, potenzielle Bewerber über Stellenangebote im Unternehmen zu informieren. Im Idealfall wird dann ein Kandidat auf das Angebot aufmerksam und bewirbt sich. Ein klassisches Beispiel für eine Recruiting-Maßnahme ist die Stellenanzeige. Das Recruiting fungiert in diesem Sinne als eine passive Strategie der Mitarbeitergewinnung.
Abgesehen vom passiven Recruiting gibt es die Methoden des Active Sourcing. Hier suchen Personalverantwortliche proaktiv nach passenden Kandidaten und sprechen diese direkt an.
Das Ad-hoc-Recruiting ist ein Notfallmechanismus, der nur dann greift, wenn offene Stellen möglichst schnell besetzt werden müssen. Entsprechend werden Stellenanzeigen auf diversen Kanälen geschaltet (z.B. klassische Stellenportale und Social Media) und Bewerbungen rasch gefiltert. Reichen die eigenen Kanäle nicht aus, kann zudem ein externer Recruiting-Dienstleister oder Headhunter miteinbezogen werden.
Aktuell zeichnet sich der Trend ab, dass Unternehmen vermehrt versuchen, Bewerber durch ein attraktives Arbeitgeberimage zu gewinnen. Einerseits rückt die Corporate Identity in den Vordergrund.
Das heißt, die Unternehmenskultur und die Unternehmenswerte müssen klar nach außen kommuniziert werden. Bestenfalls läuft dies über einen Omnichannel-Ansatz, bei dem mehrere Kanäle parallel bespielt werden.
Andererseits gehören dazu konkrete Maßnahmen, die den Arbeitsalltag angenehmer gestalten. Darunter:
Um neues Personal für Ihr Unternehmen zu gewinnen, sind zwei Komponenten essentiell: eine sorgfältige Employer Branding-Strategie und eine stringente Strategie zur Mitarbeitergewinnung.
Ziel des Employer Brandings ist es im Grunde, das Unternehmen in der Außenwahrnehmung als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren. Potenzielle Bewerber sollen dadurch dazu motiviert werden, sich aktiv für eine Stelle im Unternehmen zu bewerben.
Indessen können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Wichtig ist allerdings, dass Sie systematisch vorgehen, wenn Sie Ihre Unternehmermarke kreieren. Folgende Fragen helfen Ihnen bei der Orientierung:
Wichtig: Halten Sie alle Ihre Überlegungen schriftlich fest. Auf diese Weise schaffen Sie nicht nur Übersicht, sondern haben jederzeit Zugriff auf alle relevanten Unterlagen. Änderungen werden demnach ohne großen Aufwand vorgenommen.
Steht die Unternehmensmarke, wird als Nächstes die Strategie zur Mitarbeitergewinnung ausgearbeitet. Gemeint ist ein mehrschrittiger Prozess, der je nach Unternehmen variiert. Indes haben sich folgende Schritte in der Praxis durchgesetzt:
Beim Vorstellungsgespräch haben Sie Ihren möglichen Kandidaten so gut wie gefunden. Dennoch sollten Sie bedenken, dass dies für viele Bewerber ein Dealbreaker ist. Folgendes gilt es im Vorstellungsgespräch zu beachten, um den idealen Kandidaten für Ihr Unternehmen zu gewinnen:
Um Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden, müssen Sie sich schon beim Recruiting ansetzen. Achten Sie daher bei der Wahl des Kandidaten darauf, dass er nicht nur die erforderlichen Qualifikationen mitbringt, sondern auch mit der Erwartungshaltung und den Werten Ihres Unternehmens d’accord geht.
Bringt der Bewerber also sowohl die richtigen Fähigkeiten als auch die richtigen Einstellungen mit, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er zukünftig ans Unternehmen gebunden bleibt.
Das größte Problem bei der Mitarbeitergewinnung liegt schlichtweg darin, dass Unternehmen zu wenig Zeit und Geld investieren, um Kommunikationswege und Zielgruppen zu erschließen.
Infolgedessen fehlt es der Personalabteilung an Informationen und sie ist nicht in der Lage, zielgerichtet Strategien auszuarbeiten und Kandidaten anzuwerben. Die Folge sind unbefriedigende Ergebnisse.
Ebenso sind die Prozesse im Personalmanagement möglichst übersichtlich zu gestalten, damit die investierten Ressourcen tatsächlich gewinnbringend genutzt werden. Projektmanagement-Tools sind in diesem Zusammenhang unerlässlich.
Gehen Sie bei der Mitarbeitergewinnung gezielt und systematisch vor. Die Maxime: Je höher die Qualifikation, desto aufwendiger die Personalbeschaffung.
Streuen Sie darüber hinaus Ihre Stellenangebote über eine breite Auswahl an internen und externen Kanälen, um Ihre Reichweite zu maximieren. Dazu zählen nicht nur Social Media, Printmedien und Newsletter, sondern ebenfalls Messen sowie Recruiting-Events.
Durch einen möglichst einfachen und zügigen Bewerbungsprozess machen Sie es Interessenten zudem leicht, sich für die Bewerbung in Ihrem Unternehmen zu entscheiden. Im Notfall bleibt Ihnen noch die Möglichkeit offen, sich an einen externen Dienstleister zu wenden, der Ihren Prozess durch sein Know-how unterstützt.
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