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Das Wichtigste in Kürze:
Soziale Ungerechtigkeiten, Umweltprobleme und humanitäre Krisen: Wer diese Probleme angehen will, benötigt nicht nur Leidenschaft und Durchhaltevermögen, sondern auch finanzielle und personale Ressourcen. Allein geht es also nicht, Sie müssen sich organisieren. Konkret heißt das, eine Hilfsorganisation zu gründen.
Wie genau das funktioniert, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag. Unter anderem erfahren Sie: Welche Formen der Hilfsorganisation es gibt, was Sie für die Gründung einer Hilfsorganisation brauchen und wie Sie möglichst genau die Kosten für die Gründung berechnen.
Eine Organisation ist zunächst ein Sammelbergriff für verschiedene Zusammenschlüsse von Personen mit einem gemeinsamen Interesse. Dazu zählen: Stiftungen, Vereine, Genossenschaften und gemeinnützige Gesellschaften.
Hilfsorganisation gründen - Wie wird man zu einer NGO?
Das Kürzel NGO kommt aus dem Englischen und steht für „Non-Governmental Organisation“ (Nichtregierungsorganisationen). Grundsätzlich werden damit unabhängige Organisationen (in der Regel Vereine oder Stiftungen) bezeichnet, die ideelle Zwecke verfolgen und keine Gewinne anstreben. Dabei steht üblicherweise ein politisches Thema im Mittelpunkt der Arbeit.
Im Folgenden einige typische Aufgaben von NGOs:
Was gibt es alles für Hilfsorganisationen?
Hilfsorganisationen engagieren sich üblicherweise in einem der folgenden Themenfelder:
Neben dem Begriff NGO gibt es zudem viele weitere Namen und Kürzel für verschiedene Arten der Hilfsorganisation. Darunter:
Chancen und Herausforderungen für Hilfsorganisation
Um eine Hilfsorganisation zu gründen, ist eines besonders entscheidend: Die Mission. Um Ihrer Mission jedoch angemessen nachgehen zu können, sind die folgenden 3 Aspekte wesentlich.
Zudem sollten Sie folgende Fähigkeiten mitbringen, um eine Hilfsorganisation zu gründen:
Als Gründer einer eigenen Hilfsorganisation, sind Sie selbst für alle organisatorischen, bürokratischen, finanziellen und personellen Gegebenheiten dieser verantwortlich. Dementsprechend ist es wichtig, das nötige Know-how zu erwerben und sein Wissen regelmäßig zu erweitern, um stets auf dem neuesten Stand zu sein.
Folgende Optionen stehen Ihnen hier zur Verfügung:
Wie oben bereits angemerkt, ist die Grundlage, auf der eine jede Hilfsorganisation fußt, ihre Mission. Gemeint ist damit der konkrete Zweck bzw. das Konzept Ihrer NGO. Es ist in diesem Sinne hilfreich, einen Satz zu formulieren, der diesen Zweck in wenigen Worten auf den Punkt bringt.
Später hilft Ihnen dieser Leitsatz dann dabei, Projekte zu konzipieren, Werbung zu entwerfen und passende Investoren zu finden. Je präziser der Leitsatz, desto leichter ist es später Investoren von Ihrer Vision zu überzeugen.
Bei der Ausarbeitung Ihres Zwecks können Sie sich an folgenden Fragen orientieren:
Anschließend können Sie sich anhand Ihres nun erarbeiteten Konzeptes überlegen, welche Rechtsform am besten dazu geeignet ist, Ihre Ziele zu verwirklichen.
Grundsätzlich kann man eine Hilfsorganisation in fast jeder Rechtsform gründen. Gängig sind in diesem Sinne der eingetragene Verein (e.V.), die gemeinnützige GmbH, die gUG und die Stiftung. Welche Rechtsform jedoch am besten zu Ihrer Hilfsorganisation passt, hängt von der Anzahl der Gründungsmitglieder sowie der Höhe Ihres Startkapitals ab.
Hilfsorganisation als gemeinnützigen Verein gründen
Verfügen Sie über keinerlei Stammkapital, so ist der gemeinnützige Verein die beste Wahl. Diesen können Sie mit 7 Gründungsmitgliedern als eingetragenen Verein gründen oder mit 2 Gründungsmitgliedern als nicht eingetragenen Verein gründen. Üblich ist jedoch die Gründung mit Eintrag im Vereinsregister, denn so erlangt der Verein seine Rechtsfähigkeit.
Mit der Anerkennung des Finanzamts erlangt, der Verein schließlich seine Gemeinnützigkeit und kann somit Spenden entgegennehmen. Die Anforderungen für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit finden sie in § 52 der Abgabenordnung (AO). Unter anderem sind zudem eine Gründungsversammlung, eine Vereinssatzung und ein Vereinsvorstand für die Gründung erforderlich.
Ein gemeinnütziger Verein darf zudem nur im Nebenzweck wirtschaftlich tätig sein. Entsprechend muss er an erster Stelle einen ideellen Zweck verfolgen, weshalb er auch als Idealverein bezeichnet wird. Der Verein haftet grundsätzlich uneingeschränkt mit seinem Vereinsvermögen.
Hilfsorganisation als wirtschaftlichen Verein gründen
Der wirtschaftliche Verein fokussiert sich im Gegensatz zum gemeinnützigen Verein auf seinen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb. Die Rechtsfähigkeit erhält der wirtschaftliche Verein nicht etwa durch das Vereinsregister, sondern durch staatliche Verleihung gemäß § 22 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Zuständig für die Verleihung ist das Bundesland, in dem sich der Vereinssitz des wirtschaftlichen Vereins befindet.
Eine eigene Organisation als Verein gründen - so gehen Sie vor
Tipp: Details zur Vereinsgründung finden Sie hier: Vereinsgründung.
Hilfsorganisation als gGmbH gründen
Steht Ihnen Kapital zur Verfügung, so können Sie auch eine gGmbH gründen. Insgesamt sind dazu mindestens 25.000 Euro Stammkapital erforderlich, von denen die Hälfte bereits bei der Gründung vorliegen muss. Zur Gründung genügt bereits eine Person.
Der große Vorteil der gGmbH: Sie kann Gewinne erwirtschaften sowie weiterhin gemeinnützig sein und so von Steuervergünstigungen profitieren. Voraussetzung ist allerdings, dass die Gewinne einem gemeinnützigen Zweck zufließen. Darüber hinaus ist die gGmbH in Höhe des Stammkapitals haftungsbeschränkt.
Hilfsorganisation als gUG (Haftungsbeschränkt) gründen
Eine gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt) wird üblicherweise von kleineren Hilfsorganisationen und Social-Startups gegründet. So kann eine gUG genauso wie eine gGmbH wirtschaftlich tätig sein und gleichzeitig gemeinnützig arbeiten. Die Stammeinlage beträgt hier jedoch gerade einmal 1. Euro.
Die gUG ist also als eine Art Vorstufe der gGmbH zu verstehen. In diesem Sinne muss sie 25 % all ihrer Gewinne einbehalten, um die eigene Stammeinlage auf bis zu 25.000 Euro aufzufüllen. Ist diese Summe erreicht, so wird die gUG zur gGmbH umgewandelt.
Hilfsorganisation als Stiftung gründen
Eine Stiftung ist eine Organisation, die Ihr Vermögen nutzt, um einen spezifischen Zweck zu fördern. Dabei beschließt der Stifter den Zweck und die Höhe des Stiftungsvermögens. Das Stiftungsvermögen wird in der Regel von der Stiftung gehalten und reinvestiert. Die Erträge fließen dann an den Begünstigten. Zur Gründung einer Stiftung sind 50.000 Euro Stammkapital erforderlich. Auch hier genügt eine Person zur Gründung.
Generell gibt es zwei Formen von Stiftungen: Die operative Stiftung und die Förderstiftung. Erstere finanziert dabei ihre eigenen Projekte, während zweitere die Projekte Dritter unterstützt. Eine Stiftung muss im Übrigen nicht gemeinnützig sein. Da der Großteil der Stiftungen aber für einen gemeinnützigen Zweck gegründet wird, sind sie meist auch selbst gemeinnützig.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Gesellschaften und Vereinen?
Eine Gesellschaft erreicht in der Regel schneller Ihre Ziele, ist jedoch auch schwerer zu finanzieren. So haben Gesellschaften oftmals einen professionellen Geschäftsführer in Anstellung, der ein deutlich höheres Zeitbudget mitbringt als der Vorstand im Verein, der seinen Job größtenteils ehrenamtlich ausübt (siehe auch).
Außerdem ist die Haftung von Gesellschaften auf die Höhe des Gesellschaftsvermögens beschränkt. Der Verein hingegen haftet unbeschränkt mit seinem Vereinsvermögen oder schlimmstenfalls sogar dem Privatvermögen des Vorstandes.
In einem nächsten Schritt muss die Hilfsorganisation angemeldet werden. Wie die Anmeldung abläuft, hängt dabei maßgeblich von der zuvor beschlossenen Rechtsform ab.
Eintrag ins Vereinsregister
Bei der Rechtsform Verein wird die NGO beim Vereinsregister des zuständigen Amtsgerichts eingetragen. Diese befindet sich im Bezirk, in dem die Hilfsorganisation Ihren Sitz hat.
Handelsregistereintragung
Im Falle einer gGmbH oder gUG, gilt es gleich mehrere Anmeldungen zu erledigen. Zunächst wird die Hilfsorganisation im Handelsregister eingetragen. Dieses dient als öffentliches Verzeichnis für Kaufleute, die im Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Registergerichts aktiv sind.
Gewerbeanmeldung
Anschließend wird die Hilfsorganisation als Gewerbe beim Gewerbeamt gemeldet. Außerdem wird ein Fragebogen zur steuerlichen Erfassung beim Finanzamt eingereicht.
Berufsgenossenschaft
Darüber hinaus muss sichein gemeinnütziges Unternehmen bei der Berufsgenossenschaft der Industrie- und Handelskammer (IHK) melden. Diese fungiert als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung für Unternehmen und ihre Angestellten. Beiträge fallen hier bei Nachweis der Gemeinnützigkeit jedoch nicht an.
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Zur Berechnung der Kosten zur Gründung einer NGO, gilt es zunächst einen Kostenplan aufzustellen. Folgende Kostenpunkte sind dabei neben den Gründungskosten zu berücksichtigen:
Tipp: Legen Sie sich zudem genügend Geld für Lebenshaltungskosten beiseite.
Wie finanziert sich eine Hilfsorganisation?
Folgende Wege stehen Ihnen offen, um Ihre NGO zu finanzieren:
Hinweis: Seien Sie in Bezug auf die Finanzierung und den Ausgaben Ihrer Hilfsorganisation stets transparent. Das gilt sowohl gegenüber dem Fiskus als auch gegenüber Investoren, Spendern und Sponsoren.
Vor allem die Letztgenannten erfahren gerne, was konkret mit Ihren Spenden passiert. Viele Investoren suchen sogar aktiv nach NGOs zum Unterstützen. Entsprechend sollten Sie Informationen dieser Art auch auf Ihrer Webseite vermerken.
Zeitmanagement – So sparen Sie einiges an Kosten
Um daneben noch Kosten einzusparen, ist das richtige Zeitmanagement essenziell. Stellen Sie in diesem Sinne eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf und filtern Sie Aktivitäten nach Notwendigkeit, Rentabilität und Reichweite.
Teilen Sie Ihre Zeit dementsprechend so ein, dass Sie Ihre Ziele möglichst effizient und kostengünstig angehen. Diejenigen Maßnahmen, die wenig Zeit und Geld beanspruchen, dafür jedoch viel Reichweite bringen, sollten Sie bevorzugen.
Diejenigen Maßnahmen, die viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen, jedoch wenig Reichweite erzielen, sollten Sie einschränken oder sogar einstellen. Zudem gibt es aber auch Ziele, die nicht unmittelbar dem Organisationszweck dienen, jedoch für den Betrieb an sich unerlässlich sind. Auch diese Ziele sollten Sie nicht aus dem Blick verlieren.
Marketing ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit einer Hilfsorganisation. Denn erst das Marketing macht es möglich, Mitglieder, Investoren und Sponsoren anzuwerben, welche die Mission der Hilfsorganisation finanzieren. Zudem können Sie durch Marketing belegen, was Ihre NGO mit ihren Mitteln leistet.
Unter anderem können Sie dabei folgende Marketing-Tools nutzen:
Welche Maßnahmen Sie nun konkret ergreifen, hängt von Ihrer Zielgruppe so wie Ihrem Budget ab. Ebenso sollten Sie einen detaillierten Kampagnenplan ausarbeiten, um Ihr Budget zielgerichtet einzusetzen. Eine abschließende Evaluation der Kampagne hilft Ihnen zudem dabei, zukünftige Projekte effizienter zu gestalten.
Eine Spendenorganisation ist eine Hilfsorganisation, die darauf abzielt, finanzielle Mittel und Sachmittel zu sammeln, um bestimmte soziale, humanitäre, medizinische, kulturelle oder Umweltziele zu unterstützen. Entsprechend läuft die Gründung nach einem ähnlichen Schema ab, wie die Gründung einer Hilfsorganisation. Im Folgenden noch einmal die wesentlichen Schritte in Kürze:
Die Gründung einer internationalen NGO verläuft im Grunde nach demselben Schema wie die Gründung eine nationalen NGO. Die Unterschiede liegen jedoch in den Details. Folgende Aspekte sind dabei wesentlich:
Auch die Gründung einer Non Profit Organisation folgt dem oben aufgeführten Ablauf. Folgende Gesichtspunkte sind jedoch bei der Gründung einer NPO zu bedenken:
Bei der Gründung einer privaten Hilfsorganisation sind in erster Linie die steuerlichen und rechtlichen Strukturen zu bedenken, die sich teils stark von denen einer gemeinnützigen Hilfsorganisation unterscheiden.
So hat eine private Hilfsorganisation eine größere Auswahl an Rechtsformen, die Sie wählen kann, da Sie nicht an die Gemeinnützigkeit gebunden ist. Dementsprechend ist eine private NGO auch flexibler, was die Verwendung Ihrer Mittel angeht. Der große Nachteil ist jedoch, dass die private Hilfsorganisation keine Spendenbescheinigungen ausstellen kann, was die Spendenbereitschaft erheblich drosselt.
Folgende Vorteile haben wohltätige Organisationen wie NGOs gegenüber privaten Rechtsformen mit Gewinnabsicht, um Ihre Ziele zu verwirklichen:
Um herauszufinden, welche Hilfsorganisationen seriös sind, sollten Sie zunächst prüfen, ob die jeweilige Organisation als gemeinnützig anerkannt ist. Zudem sollte sie Auskunft darüber geben, wie lange sie bereits gemeinnützig ist.
Bei Organisation, welche die Gemeinnützigkeit weniger als 3 Jahre tragen, ist Vorsicht geboten, denn Sie wurde noch keiner erneuten steuerlichen Überprüfung durch das Finanzamt unterzogen.
Ebenso ist die Zugehörigkeit zu einem renommierten Dachverband ein Indiz für die Seriosität der Organisation. So zeigt dies die Bereitschaft anderer Organisationen, mit Ihr zu kooperieren.
Darüber hinaus gibt es Siegel von Stiftungen wie dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), die seriöse Hilfsorganisation zertifizieren.
Als seriöse Hilfsorganisation in Deutschland gelten unter anderem:
Tipp: Das DZI hat eine Checkliste für sicheres Spenden zusammengestellt, die Ihnen dabei hilft, seriöse von nicht seriösen Organisationen zu unterscheiden.
Egal welche Rechtsform Sie für Ihre Hilfsorganisation wählen, in jedem Fall haftet die Organisation unbeschränkt für Haftungsschäden. Das gilt übrigens auch für die gGmbH, denn die beschränkte Haftung greift nur bei Schulden.
Um sicherzugehen, dass die hart erarbeiteten Mittel auch tatsächlich der Sache zugutekommen, sollten Sie sich unbedingt mit einer Haftpflichtversicherung schützen. So deckt diese alle Unkosten ab, die aufgrund von Personen-, Sach- und daraus folgenden Vermögensschäden entstehen.
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